Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 729
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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Reich: Die Systeme von Egoismus und Altruismus. 7291

Lehren drangen tiefer und erzeugten Blüten der schrecklichsten
Art. Der Ladentisch, welcher seit der historischen
Zeit die Menschen voneinander trennt und gegeneinander
kalt und gleichgültig macht, wurde länger und breiter und
gestaltete Käufer und Verkäufer, Produzenten und Konsumenten
sehr oft zu grimmigen Feinden. Da war es denn
mit den liebenswürdigen Tugenden gründlich zu Ende, und
wo selbe noch zutage kamen, geschah solches spärlich und
schüchtern, völlig ungenügend der immer größer werdenden
Not des Lebens gegenüber.

Erreicht der Kampf um das Bestehen eine gewisse
Stärke, so müssen sympathische Gefühle sehr ausgedehnt
und tiefgreifend sich betätigen, um große Mengen vor
Untergang in Eknd, zahlreiche Individuen vor dem sichern
Tode zu bey/abren. Es bleibt Millionen armer, mit größter
Not ringender Wesen nichts anderes übrig, als betteln, und
angesichts solcher fürchterlichen Tatsache ist Bettel in den
meisten Staaten durch Gesetze verboten. Es ist unerfindlich
, wie die so genannten christlichen Staaten zu Ausübung
derartig unerhörter Barbarei gelangten, wenn man die tatsächliche
Potenzierung der Selbstsucht außer acht läßt.

Das Sinken der einen gestattet und bewirkt Aufsteigen
der andern. Die aufsteigenden absorbieren Lebenskraft und
Lebenssaft der sinkenden und gelangen für längere oder
kürzere Zeit zu Wohlstand' und Blüte, werden aber früher
oder später üppig, krank, entarten und verkommen; ihre
Güter werden von parasitischen und niederträchtigen Emporkömmlingen
verschluckt. Das Glück der einen setzt das
Unglück der andern voraus, und sind Glück bei der einen
Gruppe, Unglück bei der andern, so werden dort Glück,
hier Unglück des fernem und bis zu einem bestimmten
Zeitpunkt angezogen. Nicht selten wenden sich die Geschicke
und was bisher zu oberst sich befand, verzieht
sich nach unterst und umgekehrt, ohne daß man immer
weiß, wie die Sachen zugingen.

Man behauptet zwar: stets mit natürlichen Dingen;
aber man nennt diese Dinge nicht beim Namen und weiß
von deren Wesen nichts. Es kann nicht alles mit Händen
gegriffen werden, und doch ist es vorhanden, übt größten
Einfluß aus und änderte keinem Wesen zuliebe die Äußerungen
seiner Natur. Da es Transzendentales und Magisches
gibt, wie jeder Vernünftige erschließen kann, so muß die
Erklärung der Wendung der Geschicke mehr in der übersinnlichen
und magischen Welt gesucht werden, als in der
materiellen und sinnlichen, obgleich in dieser Tausende von
Ursachen sich verbergen. Nun aber kommen Afterweise


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