Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 737
(PDF, 204 MB)
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v. Rechenberg-Linten: Unmittelbares Ich-Bewußtsein und Tod 737

barem Ich - Bewußtsein und Gehirn darstellt und mit der
Auflösung dieser Verknüpfung als solches wieder verschwindet
, während das „unmittelbare Ich-Bewußtsein" als
unmittelbar gegebene Größe selbstverständlich ganz
unabhängig vom „Gehirnbewußtsein" oder dem Gehirn ist,
ob diese existieren oder nicht.

Damit wäre eigentlich die Antwort auf die am Eingang
dieser Untersuchung gestellte Frage schon gegeben. Es
muß diese Antwort sich aber auch als rein logische Schlußfolgerung
aus den unmittelbar gegebenen „inneren" Tatsachen
des Seelenlebens ableiten lassen. Das soll im
Folgenden gezeigt werden:

Zu 6. Aus den früheren Untersuchungen geht Folgendes
unzweifelhaft hervor:

1. Es gibt ein, jedermann durch unmittelbare Wahrnehmung
zugängliches , unmittelbares Ich - Bewußtsein.
2. Von dem, was ich meinen Körper nenne, sagt mir dieses
„unmittelbare Ich-Bewußtsein" unmittelbar nichts. 3. Erst
aus fortgesetzten, nicht aus meinem unmittelbaren Ich-
Bewußtsein stammenden Einwirkungen auf meine Empfindung
schließe ich, daß „ich" mit meinem „Körper" verbunden
bin. Aus der vorhergehenden Untersuchung ging
ferner hervor, daß ich über den Ursprung oder die Herkunft
von „Empfindung" und „Trieben", aus deren Zusammenwirken
mein unmittelbares Ich - Bewußtsein entsteht, nichts
weiß. Sie sind mit dem „ich* einfach gegebene Größen.

Es ist klar, daß ich auf diesem Wege nicht zur Antwort
auf die gestellte Frage gelangen kann; denn wenn ich
nicht weiß, wo oder worin mein unmittelbares Ich-Bewußtsein
seinen Ursprung hat, so kann ich offenbar auch nicht
unterscheiden, ob mein unmittelbares Ich - Bewußtsein notwendigerweise
boi der Auflösung meines Körpers mitvernichtet
werden muß oder nicht. Einer Antwort auf die
gestellte Frage kämen wir aber näher, wenn sich zeigen
ließe, woher mein unmittelbares Ich - Bewußtsein nicht
stammt oder nicht stammen kann; wenn sich zeigen
ließe, daß mein unmittelbares Ich-Bewußtsein nicht aus
meinem Körper stammt oder nicht eine bloße Funktion des
Körpers ist. Dann wäre es klar, daß bei der Vernichtung
oder Auflösung meines Körpers mein unmittelbares Ich-
Bewußtsein durchaus nicht zu verschwinden oder der Vernichtung
anheim zu fallen braucht, da es eben gar nicht
aus dem Körper stammt oder eine Funktion des Körpers
ist. Dieses — das Ni< htherstammen meines unmittelbaren
Ich-Bewußtseins aus dem Körper — läßt sich nun durch
folgenden einfachen Schluß zeigen, welcher Schluß seiner-


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