Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 743
(PDF, 204 MB)
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v. Reehenberg-Linten: Unmittelbares Ich-Bewußtsein und Tod. 743

Größe darstellt, kann durch die Auflösung meines Körpers
auch nicht vernichtet werden.

Ihre äußeren Manifestationen können wohl durch die
Auflösung des Körpers für die sinnliche Wahrnehmung
anderer Menschen verschwinden, weil das Organ, vermittelst
welchem sie nach außen wirkt, das Gehirn, nicht mehr
vorhanden ist, —> sie selbst muß deswegen nicht aufhören
zu sein. Das „Gehirnbewußtsein" dagegen als eine spezielle
Manifestation des „unmittelbaren Ich-Bewußtseins" nach
außen hin, muß selbstverständlich mit der Auflösung des
Körpers als solches verschwinden, weil das Gehirn, welches
dieses „Gehirnbewußtsein" bedingte, nun nicht mehr da ist.
Diese beiden Bewußtseinsformen, das „unmittelbare Ich-
Bewußtsein" und das „Gehirnbewußtsein" müssen also bei
der Feststellung der Antwort auf die gestellte Frage genau
auseinandergehalten werden. —

Zum Schluß will ich den Gang der Schlußfolgerungen
in dieser Untersuchung behufs besserer Ubersicht in folgenden
kurzen Sätzen wiedergeben: „Die mit der „Empfindung"
verknüpften „inneren Triebe" und das aus dieser Verknüpfung
entstehende Wollen und Denken sind unmittelbar gegebene
und durch sich selbst wahrgenommene Wirklichkeiten. Diese
Wirklichkeiten nenne ich in ihrer unmittelbar gegebenen
und wahrgenommenen Verknüpfung mein „Ich". Die Tatsache
dieser unmittelbar durch sich selbst erfolgenden
Wahrnehmung meines „Ich" drücke ich dadurch aus, daß
ich sage, daß mein „Ich" ein unmittelbares Bewußtsein von
*ieh hat, oder indem ich von meinem „unmittelbaren Ich-
Bewußtsein" spreche.

Von dem, was ich meinen Körper nenne, sagt mir
dieses unmittelbare Ich-Bewußtsein unmittelbar nichts.

Erst aus fortgesetzten, nicht aus meinem unmittelbaren
Ich-Bewußtsein stammenden Einwirkungen auf meine
Empfindung schließe ich, daß „ich" mit einem „Körper"
verbunden bin.

Daraus folgt aber, daß mir mein Körper nicht das
unmittelbare Ich-Bewußtsein gegeben hat, da ich diesen
Körper selbst erst vermittelst der in meinem unmittelbaren
Ich-Bewußtsein schon vorhandenen Fähigkeiten des Empfindens
und Denkens wahrnehme.

Daraus folgt aber weiter, daß mein „unmittelbares Ich-
Bewußtsein", da es nicht aus meinem Körper stammt oder
eine Funktion des Körpers ist, — auch nicht durch die
Auflösung des Körpers vernichtet werden kann."


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