Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 746
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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746 Psych. Studien. XXXIX. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1912.)

und den Gebilden des menschlichen Organismus stracks
als Zufälligkeit abtut. Da in der Kausalordnung an sich
nichts zufällig ist, hat der Begriff des Zufalles immer nur
die Bedeutung, daß Zusammentreffen oder Übereinstimmung
von Vorgängen ohne lenkenden Plan geschieht. Trifft das
hier zu? Fraglos wird die Bildung unserer Organismen
mit Aufwand des kleinsten Kraftmaßes so vollendet wie
möglich erschaffen. Nicht minder fraglos ist es, daß das
erfinderische Denken des Menschen die seinen Willenszwecken
angepaßten und seine Gedankenwelt über seinen
Leibesorganismus weit hinaus verwirklichenden Werkzeuge
aller Art desgleichen mit Aufwand des kleinsten Kraftmaßes
auf das schicklichste hervorbringt. Unser Organismus
, wie unsere Geräte müssen daher so sein, wie sie
sind, und wenn zwischen beiden allenthalben Ähnlichkeiten
in die Augen springen, so kann auch diese Ähnlichkeit
niemals Zufall sein, sondern ist die notwendige Folge ebenderselben
denkgerechten Gesetzmäßigkeit, unter welcher das
€ine wie das andere geschieht. Beim Organisieren lebender
Körper vollzieht sich, wie das die neuere Biologie immer
bestimmter begreift und betont, ebenso ein zweckvoller
Denkakt, wie er bei jedem Erfinden und Er schaff eu des
Menschen vor sich geht. Ich will mich da unter vielen
Stimmen nur auf die eine des Münchens Professors
August Pauly beziehen, der, da du Prel seinen nächsten
Absichten gemäß die Erörterungen auf den menschlichen
Organismus einschränkte, das teleologische Bilden als
Denkakt mit Willen und Urteil, das je nach dem
verfügbaren Material den Bau der Organismen mit vollendeter
Geschicklichkeit leitet, auf alles organische Leben
erstreckt, ja es sogar auf den ganzen Kosmos mit Einschluß
des Anorganisch en ausdehnt. In der Tat kann
Teleologie, wenn man einmal ihr unverkennbares Herrenrecht
im kleinsten anerkannt hat, sich nirgendwo die
Gewaltsamkeit von Grenzen gefallen lassen. Wofern das
All und Eine ungebrochen in der Ganzheit seiner Einheit,
also ohne Vereinzelung und unabhängig von Raum und
Zeit, besteht, hat seine Zweckmäßigkeit sogar in der von
Pauly nicht berührten Erweiterung zu'gelten, welche, da
nichts in der Welt ohne Zusammenhang mit anderem ist
und wirkt, die Beziehungen der Dinge und Wesen
zu einander ausnahmslos regiert, wie ich denn immer
wieder einschärfte, daß die niemals isolierte Seele auch
bei der Selbstorganisation im Zusammenhange mit dem
Allwesen steht. Dabei ist Wund t?s Gesetz von der
^Heterogonie der Zwecke * in Erinnerung zu bringen


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