Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 748
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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74« Psych Studien. XXXIX. Jahrg. 19. Heft. (Dezember 1912.)

lebten Organismus, unter dem Affekte der Seele wie lebendig
sieh emporsträubt. (Akt III, 4.)*)

Uber die Selbstorganisation überhaupt bemerkt Pauly:
„Das Prinzip beruht auf der Voraussetzung der zweckmäßigen
Reaktionsfähigkeit des Subjektes/ es „arbeitet mit
Energiegeh alt, mit einer Ursache, deren Tatsächlichkeit
unter Beweis gestellt werden kann.a „Physiologische
Vorgänge,44 sagt er, „sind zweckmäßige Handlungen/ „Die
Mittel und der Umfang des Urteils, welcher einem konkreten
Subjekte zukommt, kann festgestellt werden/
„Hierdurch wird der Teleologie ein prägnant naturwissenschaftlicher
Charakter gegeben." überall hält
Pauly den Standpunkt von Lamarck fest, nach welchem
die Funktionen die Gestalter der Organe und
nicht umgekehrt diese der Ursprung der Funktionen sind
(S. 47), und hebt das Psychologische dieser Theorie
hervor, das er zu den noch immer verbreiteten Ansichten
der Gegenwart in Widerstreit weiß. Er sagt: „Psychologie,
mit ihren nur vom Verstände, nicht von den Sinnen erfaßten
Erscheinungen und mit ihrem verdächtigen Zusammenhange
mit Philosophie ist für sie eine Art von Mystik,
in welcher Naturforschung nicht endigen darf/ „Sie hat
daher in ihrer mechanistischen Periode, in der wir uns noch
befinden, den Faktor „Psyche" gewaltsam eliminiert
," „ihn als nebensächliches Produkt sich
komplizierender materieller Strukturen molekularer Verwickelungen
der lebenden Substanz abgetan." — Diese
Sätze stelle ich insbesondere der Furcht Ohleis vor der
Mystik entgegen. Ohne daß sich im menschlichen Kopfe
die von der immer nur Sandkörner zählenden Klugheit verachtete
Welt der Ideen trägt, verleugnet der Mensch
sein Verniniftsbedürfnis nach Weltauffassung im kleinsten
wie im ganzen und schaut selbst bei verdientester
wissenschaftlicher Arbeit nur deshalb freien Auges in die
Welt der Wirklichkeiten, um sich im nächsten Augenblicke
mit einer Binde das Auge vor jeglicher Bedeutung dieser
Wirklichkeiten zu verschließen. Wenn Philosophie als Welt
der Ideen auf treuer Beobachung fester Wirklichkeit sich
auferbaut, dann wird, ob auch die Krone ihres Baumes unsichtbar
und unfaßbar im Himmelszelt unseren Blicken
entschwinde, von Keim und Wurzel an der Wuchs des
Baumes gesund sein. Möge man sich noch so krampfhaft
und krankhaft an die endliche Stoffwelt heften, der gesunde,

*) In SehlegePb Uebersetzuog ist der JSinu der Stelle nicht treu
wiedergegeben.


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