Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 749
(PDF, 204 MB)
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Bormann: Wahrer und falscher Monismus. 749

wahrhaftig und frei denkende Mensch kommt niemals aus
ohne Anerkennung des Transzendendalen und Transzendenten
und zwar in der Bedeutung, daß dieses Überschwebende
mit den Dingen, die uns umgeben, und den
Schlüssen über sie in Berührung und Verhältnis bleibt.
Im Selbstwiderspruche verkennt das freilich auch Pauly,
wenn er Beseeltheit und Seele kurzweg als „physische
(!) Energie« erklärt (S. 291).

Der ^Monismus* bleibt unantastbar, aber sein Kreis
weitet bieh in unfaßbare Fei neu. Für Ohler ist das Unstoffliche
der Seele nach du PrePs Annahme ihres vor dem
Erdenleibe bestehenden Seins anstößig. Auch ich verschließe
mich dem nicht, daß du Prel's Seelenbegriff, wie jedwede
transzendentale Seelenauffassung zuletzt rein geistig ist,
obschon er einmal sagt, daß es „reine Geister* nicht gebe,
was offenbar nur auf das Geistesleben innerhalb der wirklichen
Welt im Verkehr eines Geistes mit dem anderen zu
beziehen ist. So bekennt er in der „Magie der Naturwissenschaft
* ganz klar* »Der Okkultismus weiß, daß
immaterielle Prinzipien innerhalb der materiellen
Welt auch eines materiellen Trägers bedürfen.*
Ich bemühte mich, durch eine gründliche Zusammenstellung
von Sätzen du Prelis über diese Frage seinen Standpunkt
möglichst klar zu machen und darf mich darauf berufen
.*)

Es ist unbedingt gewiß, daß er die Selbstorganisation
auf Grund des geistigen Formprinzips so gut auf den
Astralleib, wie auf den irdischen Leib als dessen Objekt
erstrecken muß. Das „Od* als Material des Astralleibes,
dieser „Träger der Seele*, ist bei ihm sogar dem Stoffwechsel
unterworfen, ist also unmöglich die Seele selbst
in transzendentaler Bedeutung.

Nach dem oben Gesagten ist mithin die Ubereinstimmung
der Naturorganismen mit den Erzeugnissen der menschlichen
Erfindung nimmermehr Zufall und du Prel erklärt
ganz mit Recht, „daraus schon könne man die Folgerung
ziehen, daß das Gestaltungsprinzip unseres Leibes identisch
ist mit dem Gestaltungsprinzip unserer geistigen
Produkte.* („Monistische Seelenlehre,* S. 87.) Die Organprojektion
, mit der dann du Prel in feiner Weise nach
dem Vorgange Kapp's, in dessen Buch man die umfangreiche
Zahl der Beispiele einsehen möge, diese Selbstorganisation
noch beleuchtet, verdeutlicht nur noch
eindringlicher, wie unbestreitbar ein Denken, das

*) fc. .,Psych. Stud.", XXXI. Jahrg., 1904, S. 94 ff.

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