Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 750
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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750 Psych. Studien. XXXIX. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1912.)

selbstverständlich zum Begriffe der Organisation gehört,
bei unserem Körperbau zugrunde liegt, und zeigt auf das
schönste, wie die Selbstorganisation der Seele unbewußt sich
in hundert Werken der Menschenhand wieder bezeugt. Da
das Denken überhaupt doch zum Inbegriff unseres Seelenlebens
gehört, sollte das unserer Organisation zugrunde
liegende Denken ausgeschlossen sein und noch dazu dieses
Denken mit lauter gleichartigen Anwendungen? Die
Organprojektion aber ist nicht Beweis für die Selbstorganisation
, sondern dieser Ausdruck schließt bereits deren
Voraussetzung ein mit der Aussage, daß wir in unbewußter
Wiederbetätigung die selbstorganisierten Organe hinausverlegen
, und wird daher für jene Annahme das beredteste
Zeugnis. Hinfällig ist Ohler's Einwurf, daß der Mensch in
seiner Körperbildung ja die Vorbilder vor Augen habe, um
sie bewußt in seinen Werken zu wiederholen. S> lahm ist
die menschliche Erfindungsgabe und Phantasie denn doch
nicnt, daß, gesetzt daß wirklich solche Vorbilder zu
einzelnen Malen Nachbildungen anregten, in der großen
Menge der Fälle dieses bloße Abschreiben der Natur denkbar
wäre.

2) Ganz dasselbe ist auf den Einwand Ohler'« ^u erwidern
, daß der „goldene Schnitt", der sich in der
Kunst des Menschen wieder ebenso angewandt findet, wie
in seiner Leibesgestalt, von den Künstlern durch Versuch
und Errechnung gefunden sei ohne unbewußten Trieb. Das
heißt so viel wie die Eingebung, die ja, zumal im ästhetischen
Seelenleben, die Herrschaft führt, als überflüssig abtun
. Alles Probieren und Erfahren kann da immer nur zu
Ergebnissen führen, die das treffen, was den Geschmack ohne
rechnerische Gründe der Logik befriedigt, und die allerbeste
Erfahrung tut nichts weiter, als daß sie zutage bringt, was
die geniale Eingebung sie lehrt. Warum der goldene
Schnitt in unserer Körpereinteilung wie in unseren eigenen
Erzeugnissen uns entschieden gefalle, ist mit bloßem Verstände
nicht zu begründen; aber diese Tatsache ist selbstverständlich
wieder in ihrer Übereinstimmung kein Zufall
und es liegt abermals nahe, auf das unbewußte Nachbilden
der Seele in Wiederbetätigung der Selbstorganisation zu
schließen.

3) In Anbetracht der Integritätsgefühle sehe ich
mich bei unzureichenden medizinischen Kenntnissen am
wenigsten in der Lage, fest zu urteilen. Eine gute anderweitige
Erklärung, als die von manchen Vorgängern, besonders
von Daumer („Das Geisterreich," I., S. 100 ff.)
schon aufgestellte und von du Frei am besten erläuterte


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