Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 751
(PDF, 204 MB)
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Bormann: Wahrer und falscher Monismus. 751

astralleibliche Begründung, kenne ich indes nicht. Bloße
Erinnerung, wie Ohler meint, ist für einen tatsächlich empfundenen
heftigen Schmerz kein Wort. Eher noch könnte
man von der Macht der Suggestion im Anschluß an die
alte Gewohnheit des Schmerzgefühls reden. Aber auch
eine solche Andeutung würde wenigstens den Primat der
Seele vor dem K(5rper bekräftigen.

4) In Bezug auf das „ Versehen 44 und den Einfluß
der Vorstellungskraft der Mutter auf die Leibesfrucht verhält
sich Ohler gegenüber den mannigfachen und vielen
Beispielen und Begründungen, die du Prel in der „Magie
als Naturwissenschaft*, wie in „Vorgeburtliche Erziehung44
aufstellt, in unberechtigter Weise ablehnend. Er erfüllt
nicht einmal die erste Pflicht, welche die Kritik jedem
Verfasser schuldet: genau zu lesen und wieder zu berichten.
Es ist nicht wahr, daß das von Li£bault erzählte Beispiel
einer durch Versehen der Mutter verursachten Gesichtsähnlich
keit des Kindes mit einem Bildnisse das einzige
derartige von du Prel angeführte sei Es wird eben solcher
Fall nach Malebranche mitgeteilt und andere Fälle, die
Montaigne und Liöhault beibringen, betreffen nicht bloß
die Bildung einzelner Körperstellen durch Versehen, sondern
des ganzen Hautorgans. Dazu kommen die Fälle psychischen
Versehens durch den Vater des Kindet, wovon nicht
bloß G o e t h e?s dichterische Erfindung in den „ Wahlverwandtschaften44
weiß mit ihrem der Natur ins Herz
schauenden Wahiheusblick, sondern auch Erasmus
Darwin ein Erlebnis der Wirklichkeit als Beleg bietet.
Außerdem sind unter den Fällen, bei denen das Versehen
Male auf einzelne Körperstellen hervorbringt, genug solche,
die ganz bestimmte Formen, sogar farbig, den schreckhaften
Eindrücken entsprechend, zeigen, wie die eigentümlichen
einer Raupe, einer Fledermaus, ja sogar in den Augen der
Kinder eingeprägte Worte. Die Zeugen für diese Dinge
sind oft die allerbesten. Von Ärzten haben nicht nur angesehenste
aus älterer Zeit, wie van Helmont und
Paracelsus, das Versehen festgestellt, sondern von der
jüngeren Medizin sind es Männer wie van Swieten,
Hufeland, Burdach, Brandis, Wüstnei, Rokitansky
, die es bestätigen. Trotzdem verlangt Ohler die
„wissenschaftliche Bestätigung14, erkennt Vererbung als
einzigen Faktor an, der Ähnlichkeiten der Nachkommenschaft
hervorbringt, ohne die feinen Bemerkungen du PreFs
Über Vererbung („M. a. N.\ II, S. 247 ff.) im Verhältnis
zum Versehen irgend zu beachten. Wer warten will, bis
die heutigen Akademiker allgemein etwas ihrer rnechanisti-

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