Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 754
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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754 Psych. Studien. XXXIX. Jahrg. 1*2. Heft. (Dezember 1912.)

und Entdeckungen zu lernen haben, aber nie darf man das
aus den Händen geben, worin sie unendlich Wichtigeres von
uns zu lernen hat. Für Gedankenübertragung sind, zumal
von Dr. Kotik vor drei Jahren, die allerfeinsten und
schlagendsten Experimente zusammengestellt, nachdem man
mit Bienenfleiß schon für Telepathie eine Menge überzeugendster
Beispiele sammelte; für die Psychologie der
Medien ist zum eindringenden Verständnis der Phänomene
von namhaften Forschern in endlosen Sitzungen reife Erfahrung
gewonnen worden; die Wahrheit des Vorausschauens
wurde in garnicht zu widerlegender Weise — so
auch von mir in meinem Buche „Die Nomena — bewiesen;
die Tatsache des ßechnens und freien Denkens von Pferden
nach mühsamem, jahrelangem Unterrichte, aber ohne Dressur
immer besser sich entfaltend, wurde auf das klarste von
unverdächtigen Bürgen ans Lieht gestellt. Das alles sind
keine Mechanismen, was kümmert das unsere Wissenschaft?
Prof. Ostwald erklärte in Hamburg vor den „Monisten
vom Bunde*, wie die Zeitung meldete, daß „an Stelle Gottes
jetzt die Wissenschaft getreten ist*. Also mögen ihre Vertreter
sich von der ungelehrten Volksmenge nun als Gott
empfinden und veiehren lassen! Um so höher ragt der
Thron dieser Wissenschaft als Gott, wenn sie, wie Ostwald
in einem öffentlichen Vortrage zu München des Ferneren
verkündete, nur dadurch Wissenschaft sei, daß sie der
Menschheit geradezu Nutzen bringe!

Soll das Gesetz die Philosophie oder
die Philosophie das Gesetz beherrschen?

Von Josef Schwanse, Ludgerstal (O. &ehl.).
(öchluli von Seite 674.)

Im Glauben der Wortphilosophie kann sich jeder selbt
vor dem Übel der Schwäche gegenüber den Anforderungen
im Lebenskampfe durch sein Wissen schützen, im Glauben
der Tatsachenphilosophie kann der Mensch blindlings ins
Verderben laufen oder es kann ihm gewaltsam aufgezwungen
werden, ohne seine widerrechtliche Natürlichkeit im geringsten
kennen zu lernen. Die von den Philosophievertretern ge-
lehrtenTatsachendogmen sind der Sauerteig für die Charakterverschlechterung
der Volksmasse, für diejenige Intelligenz,
gegen die sie in Nutzanwendung im Wort gesetzt werden,
bilden sie das übertünchte Grab, dem sie durch die gesetzwidrige
philosophische Verhetzung überliefert werden. Hoffen
wir, daß recht bald genügende philosophische Intelligenz


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