Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 757
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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.^cbwanse: Soll das Gesetz die Philosophie beherrschen? 757

philosophische Intelligenzentwickelung wird heute noch durch
die tonangebende Philosophievertretung nach Art ihrer
Dogmen gehemmt, nur die Erfahrung durch die Wirkung
dieser Glaubensanregungen leitet den Denkprozeß allein zur
Wahrheit.

Die strikte Erfüllung des Gesetzes ist die vornehmste
Pflicht jedes Staatsbürgers; wo aber die Dogmen der Tatsachenphilosophie
zur Vorherrschaft im Glauben sanktioniert
werden, muß sich der wirtschaftlich Schwache fürchten,
das Gesetz in Erfüllung zu bringen, denn er wird dafür aufs
empfindlichste in seiner Existenzmöglichkeit durch philosophische
Kraftverschiebungen gestraft. Scheidet die Philosophie
in Wahrheit und Lüge, stoßt die letztere aus dem
Glauben aus, und Eden ist wieder da. Die Philosophie
beherrscht alle Kraft in der Natur; in welcher Energieäußerung
diese zur Geltung kommt, hängt von dem guten
oder bösen Willen höchster Intelligenz und dem jeweilig
durch sie erzeugten Glauben ab. Das Gesetz ist das Korrektionsmittel
philosophischer, das AUg jmeinwohl schädigender
Auswüchse. Das Gesetz kann nie erfüllt werden,
wenn egoistische Philosophie über das Gesetz triumphiert,
d. h. wenn das Volk im Glauben Wahrheit und Lüge miteinander
verwechselt, die Lüge sanktioniert und die Wahrheit
verfolgt. Wo die Tatsachenphilosophie stark vorherrscht,
kann der Schwache das Gesetz nicht erfüllt verlangen, er
fürchtet mit vollem Recht die Macht und Willkür des
Starken, dem er zum Hohn des Gesetzes bedingungslos
durch die falsche Philosophie unterworfen ist.

III. Abteilung.

Tagesneuigkeiten, Notizen u. dergl.

Kurze Notizen.

a) Herr Dr. med., phil., scient. et lit. Eduard
Reich als Kandidat für den Nobelpreis. Einen
solchen Antrag zu Gunsten eines der ältesten und verdientesten
Mitarbeiter der „Psych. Studien" stellt Herr
Wilhelm Schlüter, Dozent am Zellerhause, Verfasser
der Werke: „Warum denn sterben?", „Eine Philosophie
der Regeneration" und einer Apologie der Werke Dr.
Eduard Reiches usw., durch nachfolgendes Zirkular, dat.


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