Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 763
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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Kurze Notizen

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die Teile, denen die sozialdemokratischen Zentralen eine
Reihe moderner Gedanken suggeriert haben) glaubt fast
ausnahmslos daran. Wer sich die Mühe macht, einmal in
diesen Kreisen nachzufragen und dabei taktvoll die Furcht
der einfachen Leute, sich vor dem Gebildeten und unend-
viel Gewandteren mit ihren Ansichten lächerlich zu machen,
zu überwinden weiß und ihr Feinempfinden in diesen
Dingen berücksichtigt, wird dies ohne weiteres bestätigen.
Der genannte Glaube würde leichter erklärlich sein, wenn
man ihn auf Berechnung, auf ein Schlüsseziehen aus politischen
Konstellationen zurückführen könnte. Doch ist
eine derartige Auffassung, wie leicht zu beweisen, nicht berechtigt
. Gegen diese Annahme spricht schon allein das Alter
dieser Prophezeiung, die nach vielfachen Angaben bereits
100 Jahre alt sein soll, nach meinen Erfahrungen sicher
über 2 Jahrzehnte alt ist. Dagegen spricht ferner der Umstand
, daß bereits mehrmals in den letzten Jahren der
Krieg unmittelbar vor der Türe stand, ohne daß im Volke
eine diesbezügliche Prophezeiung auftauchte oder vorher
aufgetaucht war. Endlich spricht dagegen der Inhalt der
Prophezeiung selber, die noch weitere Details angibt. Es
handelt sich auch nicht um eine Spielerei mit der Zahl 13,
was daraus hervorgeht, daß die ^Prophezeiung den Zusatz
hat, daß bereits anfangs 1913 der Krieg ausbrechen soll.
Eine weitere Angabe ist,, daß der Krieg für unser Vaterland
schwer, wenn nicht gar verhängnisvoll werden solle.
Auch die beiden letzten Prophezeiungen sind alt, wahrscheinlich
sehr alt. An ihrer Verbreitung hat der am
8. Oktober begonnene Balkankrieg sicher einen gewissen,
aber doch nicht einen entscheidendeu Anteil. Vielfach ist die
Prophezeiung in feste Formen gefügt worden, so: ,1910
Glutjahr, 1911 Flutjahr, 1912 Blutjahr*. Diese Fassung
der alten Kriegsprophezeiung stammt jedoch wohl sicher
erst aus diesem Jahr. Erheblich älter und mir schon in
früher Schulzeit bekannt, ist die folgende: „1871 Gründung
des Reiches j 1 f 8 f 7 f 1 = 1888 Tod des ersten Kaisers
f 11 8 f 8 f 8 = 1913 Zerfall des Reiches. Tod des dritten
Kaisers." Diese Zahlenbeziehungen, wie auch die Reime der
vorigen Fassung, faßt natürlich auch die Volkspsyche nicht
kausal auf, sondern benutzt sie nur als mnemotechnisches
Hilfsmittel und vielleicht mehr noch als schmückende Umrahmung
. Es existiert sogar eine noch weiter gehende
Prophezeiung, welche den Ort der letzten entscheidenden
Schlacht wissen will, die dann den Rest der deutschen Truppen
und ihren Kaiser vernichte: sie weist auf die Gegend
,Am Birkenbaum" bei dem Dorfe Bremen südwestlich von


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