Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 768
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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768 Psych. Studien. XXXIX. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1912.)

viele Gedanken und Wendungen sich wiederholen, ohne daO eine
zusammenfassende Bearbeitung oder klare Formulierung und fortschreitende
Entwicklung der Grundgedanken unternommen worden
wäre. Rechtes Verständnis und volle Zustimmung kann daher nur
von der allerdings stark anwachsenden Monistengemeinde erwartet
werden, von Leuten, die sich zu der mechanistischen Philosophie
bekennen, die unter dem Namen der Energetik das 20. Jahrhundert
zu erobern gedenkt, die alle Dinge als „Energiekomplexe* auffaßt
und dabei zwischen Maschine und Organismus keiuen wesentlichen
Unterschied zu kennen scheint, der „Kultur* gleichbedeutend mit
„Technik* ist, die „groß** Männer" ausschließlich in den Reihen
der Chemiker und Physiker findet, und die mit Hilfe der neugeschaffenen
höchsten aller Wissenschaften, der „Geniologie* die
„Züchtung von Genies41 zu unternehmen vorhat Der erwähnte
Mangel an Zusammenfassung dieser Aufsätze wird einigermaßen zu
ersetzen versucht durch ihre Gruppierung in 5 Abteilunsren: Philosophie
, Organisation und Internationalismus; Pazifismus, Unterrichts-
wesen; Biographie. Der energetische Imperath, welcher lautet:
„Vergeude keine Energie, verwerte sie!" stellt nicht nur im Mittelpunkt
der ersten Abteilung; er ist auch maßgebend für alle weiteren
Auseinandersetzungen, vor allem für die Reform vorschlage, die nach
vielen Richtungen hin gemacht werden Da dem Verf. die „natürliche
" (historisch entwickelte Sprache als ein rückständiges Naturprodukt
für wissenschaftliche Zwecke, nicht nur beim internationalen
Gedankenaustausch, unbrauchbar scheint, wird die Notwendigkeit
einer künstlichen Weltsprache hervorgehoben, wozu -rieh das vom
Eperanto abgezweigte „Ido" vortrefflich eignen soll; es wird die Einführung
eines einheitlichen Weltgeldes, eines Weltformats für

Drucksachen (Breite: Höhe = \\Y 2), eine Verbesserung des Kalenders
durch Beseitigung der Monatseinteilung und bloHe fortlaufende
Bezifferung aller Tage des Jahres, Erleichterung des Bücherdrucks
durei Abbrechen der Wörter am Ende der Zeile - ohne Rücksicht
auf Bilbeneinteilunsr —, Vereinfachung des Zahlenlesens durch Au^-
spiechen der ein7einen Ziffern — ohne Rücksicht auf ihren Stellenwert
— vorgeschlagen, ferner die Weltorganisation der Chemiker
zur Nachahmung empfohlen. In den Abteilungen „Pazifismus* (die
edle Sache der Friedensbestrebungen verdiente wohl eine geschmackvollere
Bezeichnung:*) als diese mißglückte französische Neubildung)
und „ Unterrichtswesen * wird einerseits der Militarismus, andrerseits
die heutige (namentlich die deutschet Pädagogik in sehr scharfen
Ausdrücken verurteilt. Namentlich die hier von neuem erhobenen
Klagen gegen das „Schuldend* kann ich nur zum Teil berechtigt,
die vorgeschlagenen ^ ege zur Abhilfe nur zum Teil aus^iehtsvoll
finden 'wobei ich als alter berufsfreudiger Direktor eines Realgymnasiums
— übrigens mit vorwiegend technischer Bildung —
freilich nicht unparteiisch sein mag) Noch weniger aussichtsvoll
ersehe nt — leider! — „der i roße Schritt*, der dem bewaffneten
Frieden ein Ende machen soll, nämlich dadurch, rdaß dem französischen
Volk die größte aller politischen Taten, welche die Ge-
.schichte unsrei Jahrhunderte kennen wii<\ zuerst zu tun vorbehalten
ist, nämlic» die ireiwillige Abrüstung" Die schon erwähnte
„Züchtung der Genies* setzt voraus daß man besonders begabte
Menschen bei Zeiten erkennt, was etwa um das 14. Lebensjahr

*) Man könnte nach diesem Muster wohl auch sagen: ,,Die „Monistischen
Sonntagspredigten" sind bestimmt ,:um Editisraus von Ostwald's
Anhängern zu dienen." W.


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