Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
39. Jahrgang.1912
Seite: 770
(PDF, 204 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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770 Psych. Studien. XXXTX. Jahrg. 12. Heft. (Dezember 1912.)

Ein lesenswertes Buch* das philosophisch interessierte Leser
auf lange Zeit wird fesseln können, mehr durch seine Anregungen,
durch die Herausforderungen zur Kritik, zum Widerspruch im einzelnen
, als durch abgeschlossene, gesicherte Lehren. Ausgehend von
manchen Bedenken, die vielleicht schon hie und da dem nachdenklichen
und aufmerksamen, ehrlichen Mathematiker bei den geometrischen
Elementardefinitionen gekommen sein mögen, faßt R. den
Rau m als etwas Unendliches und so auch etwas unendlich Teilbares
auf, worin der Körper in beiner nach drei Ausdehnungen
gehenden Abgrenzung ein Neues darstellt. Wie nun dieser selbst
durch Bewegung (Ausdehnung) entstanden ist, dient er zur
weiteren Beobachtung und Erklärung der Bewegung, die immer
relativ ist. Das Problem der Bewegung scbließt aber das Problem
der Zeit mit ein, denn die Bewegung hat nicht nur Ausdehnung im
Baum, sondern auch Ausdehnung in der Zeit (Dauer). Trotz
der engen Beziehungen zwischen Bewegung und Zeit ist jedoch das
Verhältnis nicht so, daß die Zeit einfach aus der Bewegung abgeleitet
werden könnte, vielmehr sieht sich R. genötigt, da die Zeit schon
in der Bewegung mitgegeben ist und doch mehr ist als Bewegung,
die Zeit als die vierte Dimension als eine eigenartige Ausdehnung
aufzufassen Leider verbietet der beschränkte Raum, hier näher
auf die Schrift eimugehen, so verlockend und lohnend es auch ist.
So mrgen die flüchtigen Andeutungen genügen, das Interesse an
den von R. behandelten Problemen zu erwecken, so daß sich dann
ernste und selbständige Leser an der Quelle besser unterrichten als
in einem doch nur skizzenhaft möglichen Berichte über das Buch.

ß. Roge.

Das Gefühl. Eine psychologische CJntersuchung. Voo Prof Dr.

Theobald Ziegler. Fünfte, neu durchgesehene Auflage.

8°. 402 S. 1912. Berlin und Leipzig, G J. Göschen's Verlag.
Z. faßt die Psychologie als empirische Wissenschaft auf. Das
schwierigste Pioblem derselben ist die Bewußtseinsfrage, und dieser
geht der Verfasser, indem er den Stier bei den Hörnern nimmt,
zuerst zu Leibe. Im körperlicher Selbstgefühl geht nach ihm zunächst
das „Ich* und die ganze Welt für uns auf, wie sie bei
Kranken auch mit ihm weiter zugrunde gehen kann. Nicht wie
Kant meint, in der Vorstellung „ich denke", nichf wie Herbart
will, als spätere apperzipierende VorstellungsmaJJe, sondern durchaus
als Getühl, und in der Form des Gefühls ist das Selbstbewußtsein
zuerst da. Und so verlegt der Verfasser auch den ßestimmungs-
grund für alles menschliche Handeln in das Gefühl. Aber die
Frage, was ist Gefühl? beantwortet er erst, nachdem er eingehend
dargelegt, welche Rolle das Gefühl im Bewußtsein spielt und ob
körperliches Gefühl auch wirkliches Gefühl sei. Dabei läuft, indem
er nach allen Seiten Umschau hält, eine vollständige Kultur-

feschichte des Gefühlslebens mit unter. Z. zeigt uns den Einfluß
es Gefühls auf das Leben des Menschen und der Menschheit, stellt
die Beziehungen desselben zum Vorstellen und Denken fest und
erwägt in anschaulichster Weise sein Verhältnis zum Wollen. Das
Kapitel über die Abnormitäten des Gefühlslebens behandelt er kurz,
da er sich dagegen sträubt, aus dem Abnormen heraus das Normale
deuten und verstehen zu wollen. Gewiß, mit Recht. Aber doch
dürfte es manchem als zu weitgehend erscheinen, wenn er sagt:
„wer an Hypnotisierten Psychologie studieren und treiben will,
geht notwendig irre und endet wahrscheinlich im Spiritismus und
in der vierten Dimension/ Einerseits kann Hypnose resp.
Suggestion nur in beschränktem Sinn als ein pathologischer


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