Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 179
(PDF, 148 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1916/0183
Dobberkau: Zur Geschichte des Spiritismus

179

herum reisen und Kunden suchen. Beim Versuche schreibt der
Fragende den Namen eines Verstorbenen auf einen Papierstreifen,
rollt ihn zusammen, taucht ihn in eine Tasse mit Wasser und besprengt
das Medium damit. Dieses hat den Kopf in die Hände
gestützt und betet, bis der angerufene Geist von ihr Besitz ergreift
und durch die Verzückte Antworten auf alle gestellten
Fragen erteilt.

Eine andere Art japanischer „Zauberei" sind die „Jamambuxi"
oder „Jammabo". Diese magnetisieren ein Kind, bis es sich
windet und Schaum vor dem Munde bekommt. Dann befiehlt
ihm der „Zauberer" den Namen dessen zu nennen, der einen abhanden
gekommenen Gegenstand gestohlen hat, und dessen Ort
anzugeben. Diesem Befehle kommt das verzückte Kind
sofort nach. —

Die Chaldäer glaubten an gute und böse Geister und sahen
sie als Freunde oder Feinde des Menschen an. Sie benützten Sinn-
bilder, um erstere anzurufen, oder letztere zu verscheuchen. Aus
diesen Sinnbildern wurden später die Talismane.

Von den Babyloniern ist der Traum des Nebukadnezar bekannt
durch die Bibel. Ihn konnte nur der Hebräer Daniel auslegen
. Ebenso die Flammenschrift an der Wand unter Belsazar:
Mene, tekel, upharsin. Die schreibenden Menschenfinger, die
gegenüber dem Leuchter auf die getünchte Wand des Königshauses
schrieben, scheinen durch die teilweise Verkörperung eines
Geistes erklärt werden zu können. Eine andere Deutung dürfte
wohl ausgeschlossen sein. Die Theologen werden dies zwar nicht
wahr haben wollen, doch können wir Okkultisten uns auf ähnliche,
gut bezeugte Erscheinungen berufen.

In Assyrien wurden die Kugeln der Hekate nach Seiden von
Geisterkräften bewegt, und in Umdrehung gebracht, sobald man
die Geister anrief. —

Von den Fersern berichtet schon Strabo, daß ihre Priester die
Geister anriefen, dabei Tassen und Tische benützten und sich des
Wasserschauens bedienten. — Auch die Perser feierten fünf Tage
lang das Fest der Ahnen wie die Chinesen und Japaner. Ihr
Glaube bestand in der Verehrung und Beschwörung von Geistern
des Himmels und der Erde. —

Die alten Ägypter glaubten daran, daß ihre Götter einst
Menschen waren, und daß nach ihrem Tode ihre Seelen göttliche
Kraft entfalteten. Nach Sincellus waren Osiris, Typhon, Horo,
Amnion früher Könige, die in Ägypten lebten, starben und begraben
wurden. Die Götter waren also die Geister von Verstorbenen
. Plinius schreibt: Die Hüter der „heiligen" Tiere
waren Medien, die als Orakel dienten, erstere waren demnach nur
Mittel zum Zweck.

Man glaubte an einen verfeinerten, unsichtbaren Doppel-


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1916/0183