Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
43. Jahrgang.1916
Seite: 351
(PDF, 148 MB)
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Iiiig: Der Spuk in Großerlach.

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den Körper hinausreichen und hinauswirken, von dem sie ausgehen
. Und er weiß ferner, daß ihr Träger eine zwischen Stoff
und Kraft schwankende Substanz ist, wie sie die Wissenschaft
auch für die elektrischen Erscheinungen, für das Licht und für
manche andere physikalische Tatsache voraussetzt. Kein Geringerer
als der derzeitige Direktor der Universität Birmingham,
der Physiker Oliver Lodge, vergleicht die Kräfte, die wir bis heute
noch als spukhafte bezeichnen, mit der Radioaktivität, und sagt:
„Jene belebten Wesen, die sich für gewöhnlich unseren Sinnen
nicht offenbaren, obwohl sie in beständiger Beziehung zu unserer
psychischen Welt stehen, besitzen eine Art ätherischen (oder besser
gesagt strahlenden) Körper und können sich zeitweilig die sie umgebenden
irdischen Stoffe nutzbar machen, um daraus sich ein
stoffliches Gefüge herzustellen, das auch unsern Sinnen zugänglich
wird.** Lodge spricht hier von „Wesen** und nicht von „Kräften**,
weil diese beseelt erscheinen, und weil er durch viel jähriges
Studium zu der Überzeugung gekommen ist, daß ihre Träger
menschliche Wesen sind, die ihren stofflichen Körper bereits abgelegt
haben und ihre Weiterexistenz in ätherischer Form oder in
strahlender Materie führen, die fürs gewöhnliche Auge zwar nicht
sichtbar ist, von der aber doch eine Wirkung auf die Materie ausgehen
kann.

Damit sind wir an dem springenden Punkt angelangt, nämlich
bei der Frage, wie derartige Erscheinungen zu erklären und zu
deuten sind. In den Worten Oliver Lodges, des Physikers, haben
wir schon eine Erklärung,^ von dem in der ersten Abhandlung
vom 25. Mai („Hohenst.** Nr. 121) bereits zitierten Mailänder
Psychiater Lombroso geteilt wird. Sie nimmt an, daß sich in
solchen Erscheinungen eine Menschenseele äußert, die ihre grobe
Leibeshülle bereits abgelegt hat und nur noch in ätherischer oder
strahlender Form existiert. Andere Gelehrte, wie z. B. der mit
dem Nobelpreis ausgezeichnete Pariser Physiker Richet und der
Münchener Nervenarzt Dr. von Schrenck-Notzing vertreten die
Ansicht, daß den Gedanken des lebenden Menschen eine gestaltende
, schöpferische Kraft innewohne, die sich unter gewissen
Voraussetzungen betätige, wie unsere Phantasie im Traum, nur
mit dem Unterschied, daß im Traum nur subjektive Bilder erzeugt
werden, während die „Ideoplastik** oder „Teleoplastik**, wie sie
diese von ihnen angenommene Fähigkeit der Seele bezeichnen,
wirkliche Bilder und Gestalten erzeuge und sogar Handlungen
auslöse. Es ist hier nicht der Ort, zu entscheiden, welcher dieser
beiden Erklärungsversuche den Vorzug verdient oder der richtige
ist. Nur auf den einen Umstand soll hier noch hingewiesen sein,
daß es Häuser gibt, in denen sich gewisse Spukformen Jahrzehnte,
ja Jahrhunderte lang wiederholen, was doch kaum damit erklärt
werden kann, daß hier irgend ein zufälliger Gedanke oder Willens-


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