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Psychische Studien.
Monatliche Zeitschrift,
Vorzflgllch der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des
Seelenlebens gewidmet.
45. Jahrg. November 1918
I. Abteilung.
Historisches und Experimentelles.
Zum Wahrtraume des Bischofs Lanyi von
öroßwardein.
Von Dr. Clericus.
Mit vollem Becht bemerkt die Redaktion der „Psychischen
Studien" (Heft 7, S. 324), der Wahrtraum des ungarischen
Bischofs gehöre zu den bedeutendsten aller Zeiten
und Völker. Berieht er sich doch auf jenes tragische Ereignis
von Sarajewo, das die Einleitung zu der entsetzlichen
Tragödie des Weltkriegs bildete, wurde er doch einer Persönlichkeit
zuteil, die durch hohe kirchliche Würde ausgezeichnet
und mit den Erben eines Kaisertums befreundet ist und
bietet sich dem okkulten Forscher die erwünschte Gelegenheit
, in authentischer Weise die Einzelheiten des
Falles festeteilen zu können. loh wandte mich aus letzterem
Grunde an den Bruder des Bischofs, den Jesuitenpater
Eduard Lanyi in Fünf kirchen und bat ihn um Beantwortung
von drei Fragen: 1) weshalb die Veröffentlichung des
Traumes erst so spät erfolgte, 2) ob jene drei Zeugen, denen
der Bischof seinen Traum noch vor Eintritt der Erfüllung
mitgeteilt hatte, eventuell zu einer eidlichen Aussage
bereit seien und 3) ob die Mörder dem Bischof bekannt
waren, so daß man immerhin an Telepathie denken
könnte. Darauf erhielt ich unter dem 27. Juli 1918 die
folgende Antwort des Paters: ,,t) Warum so spät veröffentlicht
? Es ist das Erlebnis eines noch lebenden
Mannes, der weit bekannt ist. Es ist selbstverständlich
etwas unangenehm, viel von sich zu hören, disputieren zu
lassen; besonders da es vielen einfallen wird, ein zerrüttetes
Nervensystem, Einbildung usw. zu konstatieren, was doch
nicht der Fall ist. Mein Bruder erzählte den Traum nur
in vertraulichen Kreisen: in der Frühe am 23. Juni 1914
nach seinem Erwachen; einige Tage nachher dem Pater
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