Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 289
(PDF, 183 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kröner: Ueber medizinisches Fernfühlen. 289

't

funde aufweisen. Dieses Ziel ist ins Auge gefaßt und wird
in Anbetracht der Intelligenz und Zähigkeit, über die Frau
F. verfügt, zweifellos erreicht werden. Allerdings wird dann
vielleicht der parapsychische Anteil der Diagnosen vom
kombinatorischen nicht mehr so leicht zu trennen sein, und
das Phänomen an demonstratorischer Bedeutung abnehmen
lim jedoch in praktischer Hinsicht wertvoller zu werden.

Den Vorgang des medizinischen Hellfühlens erkläre
ich mir in Anlehnung an die schon von der Schule des
Mesmerismus behauptete, von Kohnstamm wiederentdeckte
sogenannte ,,somnambule Selbstbeschau", d. h. die Fähigkeit
gewisser Somnambuler in verändertem Bewußtseinszustand
organische Vorgänge, vor allem krankhafte organische
Vorgänge, im eigenen Körper wahrzunehmen. Man
kann sich dies als eine Verlegung der Bewußtseinsschwelle
vorstellen, und zwar in noch tiefere Schichten als das sogen.
Unterbewußtsein, in das vegetative oder Organbewußtsein,
wie wir es nennen wollen, als dessen Zentrale, Sender und
Empfänger das sympathische Nervensystem, der Träger
der vegetativen, autonomen Lebensfunktionen, mit Wahrscheinlichkeit
anzusehen ist. Daß vegetative Vorgänge im
Organismus durch sympathische Fasern in der Oberbewußtseinszone
zur Wahrnehmung gelangen können und daß auch
umgekehrt von dort peripherwärts in die Orgranfunktion
eingegriffen wird, ist nicht aur physiologisch denkbar, sondern
wird durch zahlreiche Phänomene der Hysterie, des Me-
ditunismus und des Yogha bewiesen.

Denken wir uns nun die Fähigkeit der somnambulen
Selbstbeschau kombiniert mit parapsychischer Begabung,
mit Hellfühlen, Telepathie, Hellsehen (und zwar auf allen
drei Bewußtseinsebenen, Ober-, Unter- und Organbewußtsein
) ja mit der Befähigung zu intuitivem, überpersönlichem,
zeit- und raumlosem Schauen im Absoluten, im kosmischen
Bewußtsein, so haben wir ein Bild von dem Phänomen,
das Verfasser an Frau F. 3V2 Jahre hindurch an Hunderten
von Experimenten zu studieren Gelegenheit hatte. Die krankhaften
Organempfindungen des Patienten werden vom Medium
„telästhetisch" aufgenommen und mit Hilfe der somnambulen
Selbstbeschau im Oberbewußtsein perzipiert und
gedeutet.

Die Art und Weise, wie sich die parapsychische Fähigkeit
im vorliegenden Falle entwickelte, gab dem Beobachter
interessante Aufschlüsse über den Mechanismus des psychischen
Mediumismus überhaupt, aus denen sich vielleicht
gewisse Gesetzmäßigkeiten ableiten lassen.

Die Begabung trat sofort im vollen Umfange zutage
(das Phänomen wurde ganz zufällig vom Verfasser in der

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