Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 313
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Lambert: Psychometrie

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psychometrische Einfühlung in den Schreiber. Doch zeigen diese
Experimente immerhin, daß die Schrift der Karte selbst, unabhängig
von irgendwelchen telepathischen Einflüssen, das Medium
beeindrucken kann. Erst, wenn der hier angeregte Versuch
regelmäßig mit den verschiedensten Versuchspersonen mißlänge,
wäre die Annahme, daß der Gegenstand selbst immer bedeutungslos
ist, begründet. Maeterlinck berichtet aber in seinem
Buch „Der Fremde Gast" von einem wohlgelungenen eigenen
Versuch, der, obgleich etwas anders ausgeführt dennoch die Bedingung
erfüllt, da niemand wissen kann, welches Dokument
dem Medium gerade vorliegt. Maeterlinck legte drei Briefe
seiner nächsten Bekannten jeden in einen doppelten Umschlag
und ließ sie durch eine Mittelsperson, die den Inhalt der Briefe
und die fraglichen Personen nicht kannte, zu einem Medium bringen
. Die Mitteisperson übergab dem Medium aufs Geratewohl
einen der drei Briefe und stenographierte die gemachten Angaben
, die der Reihe nach auf die Schreiber der betreffenden
Briefe paßten und Einzelheiten enthielten, die selbst Maeterlinck
nicht kannte, die sich aber nachher bestätigten. Waren die Umschläge
genau gleich, so ist es unmöglich, einen Einfluß der
Briefe selbst abzustreiten, denn Maeterlinck, mit dem das Medium
durch die Mittelsperson wohl in telepathische Verbindung
gekommen sein wird, konnte nicht als telepathische Auskunftsstelle
dienen, da er ja, selbst„wenn er anwesend gewesen wäre,
nicht hätte wissen können, für welchen der drei äußerlich
gleichen Briefe die Auskunft gerade nötig war, vielmehr stellte
er in diesem Fall eine nach drei Seiten gleichmäßig offene telepathische
Leitungszentrale vor. Wir müssen also entweder annehmen
, daß die Briefe irgendwie direkt eine Beziehung zum
Geist des jeweiligen Schreibers vermittelten, oder aber, daß das
Medium einen Teil des Inhalts des gerade vorgelegten Briefes
hellseherisch erschaute, worauf es durch Maeterlinck, der den
Inhalt der drei Briefe ja kannte, mit dem Schreiber des teilweise
hellgesehenen Briefes in Beziehung kommen konnte. Bei beiden
Deutungen wäre hier ein direkter Einfluß der Briefe selbst vorhanden
. Einen Versuch dieser Art mit drei von einem Anwesenden
in Umschläge gelegten Briefen finden wir in Böhms
Buch, vorgenommen von Privatdozent Haas. Leider ist gerade
dies Experiment nicht gründlich genug durchgeführt, auch fehlt
eine Angabe darüber, ob die Umschläge, was allerdings anzunehmen
ist, gleich waren; wären sie etwa: verschiedenfarbig gewesen
, so könnte man annehmen, daß das Medium, durch Haas
zu dem fernen Übergeber der Briefe in telepathische Beziehung
kam, und da dieser wußte, welchen Brief z. B. der weiße Umschlag
enthielt, so wäre vielleicht durch reine Telepathie alles

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