Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
50. Jahrgang.1923
Seite: 533
(PDF, 183 MB)
Bibliographische Information
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Quade: Kleine Mitteilungen über neuere spiritistische Forschungen. 533

war das erste Wort, das meine Frau sagte, als sie das Bild sah: „Das ist
jaAda!" Von -Wilheim'me Kell, der Schwester meines Großvaters,
besitzen wir leider kein Bild.

Soweit Oberst Kell. Frau Oberstleutnant Schreiber schrieb dem
Vortiagenden, wesentlich summarischer und kürzer, das Folgende:

Charlottenburg, 23. Oktober 1922.

Meinem Versprechen nachkommend, will ich Ihnen den Fall „Tante
Minchen" schriftlich berichten, so, wie er mir noch im Gedächtnis steht.

Herr Oberst Kell zog im November 1921 in unser Haus; ich hatte ihn
und seine Familie vorher nie gesehen, und es bestanden zwischen uns
Oder unseren Familien keinerlei Beziehungen. Die Herrschaften machten
uns Besuch, als wir nicht zu Hause waren; wir wurden verhindert, den
Besuch sogleich zu erwidern, da ich krank war. Obgleich wir nun in einem
Hause wohnten, sah ich niemand von Keils, da ich eben meist zu 'Jette
liegen mußte, und ich lernte sie erst in der Weihnachtszeit kennen bei
einer ganz förmlichen Visite. Schon vor dieser Visite zeigte sich bei mir
die Erscheinung einer Dame, welche mir sehr sympathisch war; sie
begegnete mir überall in meiner Wohnung und bat mich flehentlich,
zu Keils zu gehen; sie gehöre zu ihnen und wünsche sehr, daß ich mit
ihnen bcfieundet würde. Trotzdem zog es sich noch lange (etwa 4 Wochen)
hin, ehe ich mit Keils so gut bekannt geworden war, daß ich nach der
Dame fragen konnte. Inzwischen hatte mir dieselbe noch Mitteilung
davon gemacht, wie der Ort ihres irdischen Wirkungskreises ausgesehen
halte — ein hochgiebeliges Haus, umgeben von Bäumen, vor demselben
die Landstraße, hinter derselben ein Garten, der sich sanft abwärts
senkte zu einem kleinen Bach. Zu meiner Freude zeigte mir, als ich von
diesem Haus sprach, Herr Oberst Kell eine Sammlung von Bildern
und Zeitungen, unter denen ich das Bild des Hauses seines Großvaters
in genau der angegebenen Lage herausfand. Herr Oberst vermutete zunächst
, daß die Dame eine Kusine seines Vaters gewesen sei, wurde aber
eines bessern belehrt durch Tante ^Minchen selbst, die sich als Schwester
des Großvaters bezeichnete. — Da mir diese Erscheinung so reizvoll irt
ihier weiblichen Gestalt erschien, versuchte ich sie zu zeichnen, was
mir auch gelang. Herr Oberst Kell, dem ich das kleine Porträt schenkte,
ließ es einrahmen und hängte es zu seinen Ahnenbildern.

Als die in Leipzig wohnende verheiratete Tochter vom Oberst im
Frühling hierher auf Besuch kam, zeigte ihr der Oberst ohne jeden
Kommentar das Bild und fragte sie, wen sie meinte, den es darstelle,
und die junge Dame riet auf eine lebende Verwandte „Ada Kell", die
ausgeprägt den Familientypus trägt. — Tante Minchen ist seitdem die
freundliche Beraterin der Familie Kell und weiß mich durch ihr Ei-
scheinen immer freundschaftlichst zu Besuchen, verbunden mit mehr oder
minder gelungenen Sitzungen, zu veranlassen.

Dieses sind die mir erinnerlichen und gravierenden Vorkommnisse
in der Affaire „Tante Minchen". Ich hoffe, daß ich mich klar genug
darüber geäußert habe.

Das sind die beiden Berichte. Die Identifizierung des Geistes ist
also eine dieifache:

1. Gibt er einen zutreffenden Namen und eine zutreffende VeiWirtschaftsbeziehung
an.

2. Er weiß den Wohnort seines letzten Lebensjahrzehntes der Hellsichtigen
so erscheinen zu lassen, daß sie ihn genau beschreiben kann.
Unter mehreren Bildern von Gebäuden erkennt die Hellsichtige das
richtige heraus.

3. Es erscheint in altertümlicher Tracht mit so deutlichen Gesichtszügen
, daß die Hellsichtige sie zeichnerisch wiedergeben kann. Die
Gesichtszüge weisen unverkennbare Aehnlichkeit mit einer Lebenden auf,
die am ausgesprochensten die typischen Familienzüge der „Keils" trägt.

Frau Oberstleutnant Schreibers mediale Veranlagung liegt, im Gegensatz
zu der mehr physikalischen der Frau Vollhart, auf dem Gebiet der


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