Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
51. Jahrgang.1924
Seite: 98
(PDF, 233 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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98 Psychische Studien. LI. Jahrgang. 2. Heft. (Februar 1924.)

«

deutung, besonders wenn sie derartige Widersprüche und Unwahrheiten
aufweisen, wie die Mitteilungen Laszlos, bei denen offenbar
die findirc Reporter-Phantasie erheblich mitgewirkt haben dürfte.
Außerdem bleiben darin wichtige Punkte, wie z. B. die Frage nach
dem Mechanismus des Verschwindens der vorgezeigten Objekte unbeantwortet
. ^
5. Ein Telepath „Schenk" hatte mit Laszlo das zu exponierende
Produkt präpariert, um es ihm dann in der Sitzung am 9. Dezember
vor Zeugen zu entreißen. Eine EntlarvungskomöcUe. Eine wirkliche
Ueberführung Laszlos fand durch die bisherigen Sitzungsteilnehmer
am 27. Dezember 1923 statt. — Die Genauigkeit und Zuverlässigkeit
der Berichterstattung in diesem Fall geht daraus hervor, daß man
sich nicht einmal die Mühe gab, die Namen richtig zu lesen und
„Schenk" mit „Schrenck" verwechselte. Alle Handlungen des Telepathen
Schenk wurden mir in die Schuhe geschoben und durch die
gesamte Tagespresse in höchst leichtfertiger Weise tendenziös gegen
mich ausgenützt.

Parapsychologie.

Von Dr. med. Wilh. Neumann, Baden-Baden. *)

In Warschau wurde in den Tagen vom 28. August bis 5. September
1923 der 2. Internationale Kongreß für Parapsychologie abgehalten.
Was ist Parapsychologie? Kurz gesagt: eine Wissenschaft, die sich
mit den bisher unter dem Namen Okkultismus (Telepathie, Hellsehen.
Teleplastie, Telekincse) bekannten Erscheinungen befaßt. EMe Parapsychologie
, die man auch Metapsychik nennt, will vor allem eine
exakte Wissenschaft sein. Darum hielten die Mitglieder des
Kongresses (in der Hauptsache objektive Forscher) es für geboten, bei
Beginn des Kongresses ausdrücklich gegen das Zusammenwerfen der
Parapsychologie mit dem Spiritismus und ähnlichen Doktrinen Einspruch
zu erheben und zu betonen, daß das Forschungsgebiet dieser Wissenschaft
einen rein experimentellen Charakter trage und mit irgendeiner
moralischen oder religiösen Lehre nichts zu tun habe.

Wichtiger noch als der Vorlesungsteil des Kongresses waren für
den Kongreßbesucher mit kritischer Einstellung die experimentellen
Sitzungen mit den verschiedenen in Warschau ansässigen polnischen
Medien. Was ein Medium ist, läßt sich naturlich in einer kurzen Erklärung
nicht ausdrücken. Schließlich weiß heute noch niemand das
Wesen des Mediumismus in seinen Wurzeln zu erfassen. Rein äußerlich
betrachtet ist ein Medium ein Mensch, der zu Handlungen und Sinneswahrnehmungen
befähigt ist welche ein gewöhnlicher Mensch nicht zu
vollbringen vermag, und durch dessen Gegenwart überhaupt Erscheinungen
auftreten, die mittels der uns bekannten Naturgesetze bisher
nicht erklärt werden können. Dabei scheint es sich um eine Sprengung
der Individualbegrenzung des Mediums zu handeln, so daß ein Teil
der Körperenergie (gleichzusetzen der Körpermaterie) imstande ist, die
bekannten Fernwirkungen hervorzubringen oder sich zu neuer Form
unter dem Einflüsse der Trancepersönlichkeit des Mediums zu materialisieren
(Teleplastie). Mehr darüber zu sagen, erlaubt der Raum einer
kurzen Berichterstattung nicht.

*) Erschienen in der Münchener Medizinischen Wochenschrift 1923, Nr. 44. Wir bringen
den Nachdruck als Ergänzung des im Jan.-Heft erschienenen Berichts von Prof. Blacher-
Riga über Warschau, weil uns die allg. Stellungnahme des Verf. von Bedeutung erscheint.

Red.


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