Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 2
(PDF, 206 MB)
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2 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 1. Heft. (Januar 1925.)

sich zeigen ließe, daß es sich gar nicht mehr um etwas für die offizielle
Wissenschaft so sehr „Unbequemes" handelt, daß die offizielle Wissenschaft
sich selbst neue Wege eröffnet hat, welche ganz ohne Schwierigkeiten
hinüberleiten in jenes Neuland, welche anfangs so ganz und gar
abstrus zu sein schien.

Für den einen Teil des Metapsychischen, für die physischen, die
naturhaften metapsychischen Phänomene soll nun im folgenden gezeigt
werden, daß in der Tat der Weg, welcher sie mit den offiziellen und
„normalen" Wissenschaften von der Natur verbindet, besteht, daß sie
nicht mehr von ganz unerhörten Dingen handeln.

Für die psychische Seite des Metapsychischen ließe sich die entsprechende
Aufgabe lösen, wenn die Phänomene des Traumes, der Hypnose
, des Unterbewußtseins, der Spaltung der Persönlichkeit behandelt
würden, ja die normale moderne Psychologie, wie sie an die Namen
B ergson , James, Külpeu. a. geknüpft ist, bricht selbst schon mit
dem Haupthindernis für die Annahme des Metapsychischen, mit der
Assoziationstheorie.

Die neuere analytische und experimentelle Biologie hat gezeigt
, und zwar endgültig gezeigt, daß eine große Anzahl von Lebens-
phänomenen einer mechanischen Auflösung sicherlich nicht zugänglich,
daß also wahrscheinlich alle eigentlichen Lebensgeschehnisse von amechanischer
Art sind. Ich selbst habe einen gewissen Anteil an dieser
Widerlegung des biologischen Mechanismus und an der Aufrichtung
oder, besser, Wiederaufrichtung einer Lehre von der Autonomie
des Lebendigen, eines „Vitalismus '. Ich werde in Kürze meine
älteren Argumente zusammenstellen und ihnen einige neue, noch nicht
veröffentlichte Gedankengänge von, wie ich glaube, einiger Bedeutung
beifügen. Alle Erwägungen beziehen sich auf biologische Einzelphänomene
, nicht auf „das Leben" — einen in dieser Form nicht untersuchbaren
Gegenstand! Nach bekanntem logischen Grundsatz folgt aber
aus dem Urteil „Einige S sind nicht P" die Falschheit des Urteils „Alle
S sind P", und so genügt denn zur Widerlegung des biologischen Mechanismus
der Nachweis, daß einige Lebensgeschehnisse sicherlich
nicht mechanisch auflösbar sind.

II. Die Autonomie des Organischen.

i. Die embryologischen B a w e i s e.

a) Wenn man die zwei oder die vier ersten Furchungszellen des
tierischen Eies, etwa beim Seeigel, voneinander trennt, so entwickelt sich
aus jeder ein zwar verkleinerter, aber seiner Organisation nach ganzer
Organismus. Auch drei der vier ersten Furchungszellen zusammengenommen
ergeben ein normales ganzes Wesen und nicht etwa ein irgendwie
asymmetrisches Gebilde. Ferner können, etwa in dem aus acht
Zellen bestehenden Stadium der Furchung, einzelne Furchungszellen
in ihrer Lage miteinander vertauscht werden, ohne den normalen Charakter
der Entwicklung zu stören, und endlich geben zwei Eier, mit


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