Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 27
(PDF, 206 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Michel: „Vierte Dimension".

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Der Verteidiger jener Theorie verharrt logischerweise in seinem
grundsätzlichen Irrtum, indem er in der Beweisführung fortfährt:
,;Wenn die Linie bewegt wird, wird sie zur Fläche (zwei Dimensionen);
wenn die Fläche bewegt wird, wird sie zum Körper (drei Dimensionen)."
Als wenn eine in Bewegung gesetzte Holzleiste zur Tischplatte und eine
in Bewegung gesetzte Tischplatte zum Würfel werden könnte! Schließlich
soll ein dreidimensionaler Körper (Würfel), wenn er bewegt wird,
zu einem vierdimensionalen Etwas werden, als wenn ein in die Luft
geworfener Ball zu einem unbegreiflichen vierdimensionalen Wunder-
Etwas würde! Und was wird aus diesem vierdimensionalen Wunder-
Etwas, wenn auch dieses in die Luft geworfen wird? Folgerichtigerweise
ein noch wunderbareres fünf- oder sechs- oder achtdimensionales Etwas,
und so weiter fort. Dieses artige Spiel kann nach Belieben bis ins Unendliche
fortgesetzt werden.

Der „Punkt" des Euklid hat in der Geometrie natürlich seine Bedeutung
, aber er ist doch nur ein gedankliches Hilfsmittel und hat für
die praktischen, tatsächlichen Verhältnisse des Lebens und des Universums
nur die Bedeutung einer Fiktion. Der Punkt als physikalisches
Element jedoch, der allein für unser praktisches Leben eine Bedeutung
besitzt, hat sehr wohl Ausdehnungen und zwar drei Dimensionen, da
selbst der denkbar kleinste Punkt Länge, Breite und Höhe (z. B. die
Farbstoffsäule) besitzt. Das wird ja auch indirekt zugegeben mit dein
Hinweis darauf, daß der physikalsche „Punkt" ein bewegliches Atom
sei, das von winzigsten Elektronen mit ganz enormen Energien und sehr
großer Geschwindigkeit umkreist werde. Ein solcher Vorgang kann nur
in einem dreidimensionalen Raum stattfinden. Natürlich haben Linie,
Fläche, Körper ebenfalls drei Dimensionen, wie überhaupt nichts, aber
auch g a r n i c h t s i m U n i v e r s u m v o r h a n d e n i s t, w a s n i c h t
drei Dimensionen besitzt, bzw. an den dreidimensionalen
Raum gebunden ist. Wenn man, um Apporte usw. möglich erscheinen
zu lassen, in üblicher Weise etwa folgendermaßen argumentiert: ,,Für
zweidimensionale Wesen, die auf einer zweidimensionalen Fläche leben,
sind alle Gegenstände nicht vorhanden, die abseits der zwei Flächendimensionen
sich im dreidimensionalen Raum befinden. Also ist es auch
für uns Menschen als dreidimensionale Wesen hinsichtlich aller Gegenstände
, die sich in der vierten Dimension befinden", — so krankt ein
solcher Vergleich tödlich schon an der Tatsache, daß es zweidimensionale
Wesen nicht geben kann, weil der Begriff des Wesens eben eine Körperlichkeit
mit ihren drei Dimensionen (sei es auch in denkbar feinster
Stofflichkeit, wie z. B. strahlende Materie) voraussetzt. Man hat es in
jener Erklärung mithin nur mit einer Gedankenspielerei zu tun, die
mehr zu verwirren als zu belehren pflegt.

Es gibt aber noch einen weiteren Hauptweg, um zu einer „vierten
Dimension" zu gelangen. Wir wollen ihn der Vollständigkeit halber kurz
zurücklegen und zwar an der Hand von Meyers Lexikon: „Nimmt man
als Element im Raum nicht den Punkt, um die drei Dimensionen des
Raums zu demonstrieren, sondern eine beliebige Linie oder Fläche an,


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