Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 32
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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32 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 1. Heft. (Januar 1925.)

kirche, Erde von dem die Kirche umgebenden Friedhof auf die Felder
gefahren wurde, fand man eines Tages auf einem Fensterladen des
Pfarrhauses die Aufschrift: „Meine Gebeine will ich haben; in Wielands
Acker sind sie." Da sich dort tatsächlich in der hinausgebrachten Friedhoferde
Gebeine vorfanden, wurden diese in den Friedhof zurückgebracht
. Trotzdem gab es von da an im Pfarrhaus eine Reihe unerklärlicher
Vorfälle, die Neugierige jeder Konfession anlockten. Vor allem
der Köchin des Pfarrers wurde allerlei Schabernack gespielt; so wurde
sie z. B. auf dem Wege zur Kirche im Rücken angespuckt. Leider erfährt
man nicht, ob hinter der Köchin noch andere Kirchgänger einhergingen.
Letzteres nahm offenbar der damalige Pfarrer an, erhob Beschuldigungen
gegen die Gemeinde und überwarf sich deshalb mit ihr. Schließlich
lenkte sich aber der Verdacht gegen die zwölf jährigeNichte
der Pfarrersköchin, die ebenfalls im Pfarrhof wohnte. Bald geschah
es, daß ohne erkennbare Ursache Steinchen und Mörtel von der Zimmerdecke
fielen, während diese selbst sich unverletzt zeigte. An den Fensterläden
sah man Inschriften wie: der Pfarrhof wird an dem unjd dam
Tage niedergebrannt. Daher wurden jetzt Ortseinwohner zum Wachen
befohlen. Diese wollten allerlei unerklärliche Phänomene beobachtet
haben, z. B. daß Steine um die Ecke geflogen kamen, daß das Fleisch
wiederholt aus dem Kochtopf sprang. Einer dieser Wächter lebt noch.
Als er mit zwei anderen jetzt verstorbenen Ortsbewohnern einmal die
Wache anzutreten hatte, begab man sich in den oberen Stock des Pfarrhauses
, in dessen südlichem Eckzimmer die Haushälterin ihr Schlafzimmer
hatte, während im anstoßenden kleineren Zimmer die Nichte
schlief. Die \ erbindungstür zwischen diesen beiden Zimmern war offen,
das schlafende Mädchen also sichtbar. Im Zimmer der Haushälterin
brannte eine Lampe, in deren Schein die drei Männer sich niedersetzten.
Während sie sich unterhielten fiel plötzlich eine Zement/platte senk-
r e cht vor ihnen auf den Boden. Die Zimmerdecke war unversehrt.
Einer der Wächter rief: „das hätte mich fast getroffen", reichte die
Platte dann seinem Nachbar mit den W orten: ,,schau nur, wie warm
sie ist!" Der andere fühlte ebenfalls die Wärme. Nach einer Weile begannen
im Zimmer des zwölfjährigen Mädchens amtliche Blätter aus
ihren Regalen auf den Boden zu fallen. Als dSes einige Zeit gedauert
hatte, sagte einer der Wächter spottend: „Gelt, da heraus getraust du
dich doch nicht." (Er meinte den unbekannten Urheber des Spuks.)
Sofort flog ein Band aus dem Nebenzimmer heraus ihm vor die Füße,
während das Mädchen ruhig dalag. Im Nebenzimmer war sonst niemand
. Das Buch hatte einen Bogen beschreiben müssen, um bis vor die
Füße des Mannes zu kommen. Nun fragten die Männer das Mädchen:
Fürchtest du dich denn nicht?" Es antwortete im Ton der Unschuld
und Ueberzeugung: ,,0 nein!" Die Wächter brachten jetzt das herausgeworfene
Buch zurück, hoben die am Boden liegenden Bände auf und
bemerkten, daß die übrigen Bände der Amtsblätter aus ihrem Standort
soweit herausgeschoben waren, daß sie nahe am Herabfallen waren.
Die Männer nahmen jetzt das Bett des Mädchens, legten es im Eckzim-


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