Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 34
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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34 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 1. Heft. (Januar 1925.)

Eier aus dem Hühnerstall flogen ebenfalls herein, doch zerbrach kein
Ei und kein Fenster. Nachmittags erhielt die Zeugin Bier vorgesetzt,
als sie davon trinken wollte (sie berührte schon das Glas) verschwand
das Glas. Nach einer halben Stunde stand es wieder auf dem Tisch.
Während des Abspülens kam das Mädchen aus ihrem Zimmer herunter
und rief: „Seht nur, wies da oben zugeht!" Die Zeugin ging hinauf.
Da waren aus dem sog. guten Zimmer eine Reihe von Gegenständen wie
Bilder, Kreuze usw. auf den Gang gestellt.

Der Vater des Mädchens, Anton Poll, erzählt, es seien Steine geflogen
, während das Mädchen bei ihm war. Das Mädchen, Franziska
Poll (geboren zu Gerolfingen am 27. Febr. 1887), kam nämlich, nachdem
Pfarrer Schrödle Grönheim verlassen hatte, in ihre Heimat Gerolfingen
. Dort soll sie sich durch auffallende Krankheitserscheinungen
interessant gemacht haben. Dr. Rohren aus Ingolstadt soll sie durch
Anwendung eines Elektrisierapparates geheilt haben. Auch aus der Gerolfinger
Zeit liegen Zeugnisse über merkwürdige Vorkommnisse vor.
So erklärte der Gütler Thomas B. vor dem dortigen Pfarrer, in Abwesenheit
des Mädchens sei ein Stein auf seine Mütze gefallen, die
er in der Hand hielt. Der Stein fiel senkrecht herunter. Tür und
Fenster waren geschlossen. Die Tante des Mädchens, Haushälterin des
Pfarrers Schrödle, kam am i5. März 1899 auch nach Gerolfingen und
wohnte dort bei ihren Schwestern. Am nächsten Morgen, als sie noch
zu Bett lag, während ihre Schwester Ursula, eine fromme, glaubwürdige
Person, oben ihr Bett machte, flogen einige Kieselsteine in Taubeneier-
größe auf ihr Bett. Auf der Straße war niemand. Darauf flogen auch
Steine herein; ein Stein beschrieb an der Zimmerdecke erst einige Kurven
, bevor er niederfiel. Es wurden Rosenkränze zerrissen, eine geweihte
Wachskerze ward vom Fenstersims an die gegenüberliegende Wand
geworfen, ohne beschädigt zu werden. An der Bettstelle hörte man ein
Kratzen. Ueber diese Vorfälle nahm der Pfarrer von Gerolfingen ein
Protokoll auf. Die Sache kam schließlich vor das Amtsgericht Günzenhausen
. Nach den mir vorliegenden Aufzeichnungen scheint aber, wie
damals regelmäßig in derartigen Fällen, der Richter sehr einseitig vorgegangen
zu sein; denn gerade jene Zeugen (darunter der noch lebende
F. S.), die über supranormale Phänomene aussagen konnten, seien nicht
vernommen worden, weshalb z. B. das unerklärliche Vorkommnis, daß
der Stuhl einen Purzelbaum schlug, gar nicht zu den Akten genommen
wurde. Man beachte wohl, daß es nicht heißt, der Stuhl sei umgefallen,
oder habe sich ohne Berührung von seiner Stelle beAvegt. Dies konnte
durch Manipulationen des Mädchens mit Hilfe einer Schnur bewerkstelligt
werden. Sondern die Zeugen berichten einstimmig, es habe der
Stuhl einen Purzelbaum geschlagen, d. h. also, er drehte sich vollständig
um sich selbst und zwar ohne Berührung. Dagegen war die in der Nähe
des Pfarrhauses wohnende Frau N. Hauptzeugin. Sie sagte aus, gesehen
zu haben, wie das Mädchen, als es mit seiner Tante (der Haushälterin)
im Garten arbeitete, dieser Erde und Steinchen auf den Rücken warf.
Es sei auch wegen seiner schlechten Aufführung wiederholt zur Strafe


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