Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 42
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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42 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 1. Heft. (Januar 1925.)

er hat eine Mütze auf ... da ist ja die Eisenbahn . . . ach, es ist
ein Bahnbeamter . . ."

Alle diese Einzelheiten sind später als wahr festgestellt.

Ist nicht dies Wiederlebendigwerden eines weit zurückliegenden
Vorgangs ganz gespenstisch? Ich habe einige Literatur über diese
Dinge gelesen, wir haben auch selber fast ein halbes Jahrhundert
hindurch eine Hellseherin in der Familie gehabt und außerordentlich
viel für Fremde Verblüffendes mit ihr und durch sie erlebt — aber
hier ist der Vorgang anders als in allen anderen Fällen. Wer einige
Erfahrung in diesen Dingen hat, lächelt nur über die Zweifler, die
ihm das übliche Phänomen des Hellsehens ausreden wollen, denn das
Miterleben ferner Vorgänge ist allmählich so oft und so gut bewiesen
, wie meinethalben das Phänomen des Irrlichts oder des Kugelblitzes
. Aber daß ein Medium in die Vergangenheit steigen und
einen Vorgang miterleben kann, der längst unwirklich geworden ist,
das war mir neu, und nur die unbedingte Glaubwürdigkeit unseres
ehrwürdigen Gutsnachbarn und seiner Kinder hat vermocht, meine
anfänglichen Zweifel zu beheben.

Das Feuergehen der Inder.

Von Prof. D. Dr. Dennert-Godesberg.

Ueber dieses Thema bringen die „Psychischen Studien" 1922
S. 609 einen bemerkenswerten Artikel von D a n g e 1. Nachdem er
durch zuverlässige Berichte den Tatsachenbestand festgelegt hat, sucht
der Verfasser das Phänomen in einleuchtender Weise durch Suggestion
und Hypnose zu erklären. Ich bin nun in der Lage, im folgenden
einen Bericht wiederzugeben, der diese Erklärung bestens bestätigt.
Er stammt von einer Augenzeugin des bewußten Schauspiels, deren
Glaubwürdigkeit über jeden Zweifel erhaben ist, Frau M. , die lange
Jahre als Tochter eines deutschen Missionars und dann als Gattin eines
solchen in Indien lebte. Auf meine Bitte hin hat sie ihr Erlebnis wie
folgt niedergeschrieben:

,,Es war im März igiö, als ich mit einigen englischen Freunden
von einem hochstehenden indischen Beamten in der Stadt Virudachel-
lam in Südindien eingeladen wurde, dieses ,Feuergehen' anzusehen.
Der Festplatz trug dasselbe Gepräge wie der unserer deutschen Volksoder
der sog. Kirmesfeste des Rheinlandes. In den verschiedensten
Buden waren Waren aller Art zum Verkauf ausgestellt, und allerlei
Belustigungen erfreuten die Herzen der indischen Kinderwelt, ein buntes
Bild unter der glühenden Märzsonne. Wir fanden bald den für
den ,Feuergang' bestimmten Platz. Er war nicht eingezäunt, und trotzdem
war kein Drängen, und keine polizeiliche Autorität war nötig,
um Ruhe und Ordnung zu halten. Der eigentliche Platz, auf dem
schon ein ziemlich starkes Feuer unterhalten wurde, war etwa 12—14
Meter lang und 4 Meter breit. Etwa 10—15 cm hoch lag darauf
schon heiße und glühende Asche, brennendes Kleinholz und glostende


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