Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 66
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
Startseite des Bandes
Zugehörige Bände
Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



Lizenz: Creative Commons - Namensnennung - Weitergabe unter gleichen Bedingungen 4.0
Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1925/0070
66 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 2. Heft. (Februar 1925.)

Aber damit nicht genug. Dieser Hellseher ist imstande, Personen
zu beschreiben, die der Versuchsleiter sich optisch vorstellt.
Fischer nimmt zur Erklärung dieses Vorgangs eine Art telepathischer
Uebertragung an, die er als psychischen Transfert bezeichnet.

In allen diesen Fällen war er nicht nur imstande, die Personen zu
beschreiben, sondern sogar ihre Schrift zu imitieren, ohne daß er dieselbe
gesehen hätte.

Fischer hat nun in 27 Sitzungen 280 Versuche angestellt, um die
Fähigkeiten Schermanns zu prüfen. Er protokollierte jedes Wort aus
den Antworten des Intuitiven und gibt im vorliegenden Werk die Berichte
ungekürzt und mit allen Einzelheiten in gewissenhaftester Weise
wieder.

54 Faksimiles von Proben, bei denen die Imitation Schermanns
stets mit dem Original verglichen werden kann, illustrieren den Text
und geben dem Leser sozusagen den objektiven Beweis für die Fähigkeiten
Schermanns in die Hand.

Bewußter und unbewußter Schwindel und sonstige Fehlerquellen
konnten infolge der sorgfältig durchgeführten Vorsichtsmaßregeln vollständig
ausgeschlossen werden.

Fischer teilt die Versuche mit Schermann in 7 Gruppen:

1.

Die erste Gruppe betrifft Leistungen Schermanns
bei Betrachtung der Schrift. Fischer bezeichnet die
den Grundbewegungen aufgesetzten motorischen Modulationen, welche
durch die Stimmung bedingt sind und welche die Gesamtbewegung
speziell färben,, nämlich die Ausdrucksbewegung im engeren Sinne, als
thymische Ausdrucksbewegungen. So ist auch die Schriftbewegung ein
Ausdrucksmittel für psychische Vorgänge. Sie bedeutet die graphische
Fassung der Ausdrucksbewegung, also sozusagen die aufgemalte Ausdrucksbewegung
. Auf dazu befähigte Personen wirkt die Schrift so,
wie sonst das Mienenspiel eines Menschen.

Aber die Angaben Schermanns gehen weit über die Charakterdeutung
aus der Schrift hinaus. So gibt er zum Beispiel an, der Schreiber
sei ein homosexueller Trinker und im Versuch 71: Gedächtnisschwäche
und Furcht vor der Operation; in einem anderen Falle: die Körperhaltung
nach vorne, exzentrisches, tigerartiges Wesen, Weitsichtigkeit und
Kurzsichtigkeit, wieder in anderen Fällen: unglückliche Ehe, Augenkrankheit
, ärmliche Umgebung, Beschreibung einer Lokalität, in der
sich der Schreiber befand (Klosett). In 5o graphologischen Aufgaben
gab Schermann 39 mal dem Professor Fischer Personenbeschreibungen,
die bis ins letzte Detail zutrafen; viermal war die Schilderung falsch,
siebenmal waren richtige und unrichtige Angaben gemischt. Auch bei
Ausfindung gewisser Situationen ergaben sich in 11 Versuchen 8 Treffer
und 3 Fehlresultate. Die folgende Tabelle gibt eine Uebersicht über
diese Klasse von Fällen: «


Zur ersten Seite Eine Seite zurück Eine Seite vor Zur letzten Seite   Seitenansicht vergrößern   Gegen den Uhrzeigersinn drehen Im Uhrzeigersinn drehen   Aktuelle Seite drucken   Schrift verkleinern Schrift vergrößern   Linke Spalte schmaler; 4× -> ausblenden   Linke Spalte breiter/einblenden   Anzeige im DFG-Viewer
http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1925/0070