Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 85
(PDF, 206 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Reddingius: Zur Rehabilitierung des Uebernatürlichen. 85

besitzt, zusammenhängt. Dies ist gar nicht sonderbar, wenn man bedenkt
, daß wir, die Fälle, worin der Geist dynamisch oder latent wirkt,
(ausgenommen, keinen Grund haben, eine Individualisierung des Geistigen
anzunehmen. AllesGe istig eistT eileine sallesumfassende
il allgemeinen Geistes.

Ein solcher Allgeist könnte, was die Gegenwart betrifft, allwissend
und, was die nächste Zukunft betrifft, voraussehend sein, indem sein
Hellsehen in die Vergangenheit einem Fortbestehen von Engrammen
irgendwo in der Natur zugeschrieben werden könnte. Nur so scheint es
möglich, einer großen Menge feststehender sogenannter okkulter Tatsachen
den Charakter des Undenkbaren und Unmöglichen zu nehmen.
Von den noch übrigen okkulten Tatsachen kann man das Zöllnersche
Phänomen *) durch die Voraussetzung, daß der Geist auch in einer uns
nicht anschaulichen vierten Dimension wirken kann, erklären. Die Materialisationsphänomene
schließlich zeigen uns, daß der Geist auch
ßtoff ähnliches schaffen und daraus die verschiedensten Dinge der Alltagswelt
nachbilden kann, so wie er es in den Fällen von Mimicry aus
echter Materie tut.

Daß in der Natur eine Aenderung, z. B. das Dynamisch wer den einer
latenten Wirkung, spontan, d. h. ohne ursächliche Einwirkung, eintreten
könne, verneinen wir kraft eines uns angeborenen Denkgesetzes. Djei
Richtigkeit dieses Gesetzes leuchtet uns aber erst ein, wenn wir, mit der
spiritualistischen Philosophie voraussetzend, daß nur Geistiges vorhanden
ist, annehmen, daß die Natur bloß wirkender, nicht auch phantasierender
Geist ist. Denn die Spontaneität des phantasierenden Geistes, von der jeder
nicht von der offiziellen Wissenschaft irregeführter Mensch überzeugt
ist, wird dann vom Gesetz gar nicht geleugnet. Nichts aber erlaubt uns,
es auf den übernatürlichen, phantasierenden Geist anzuwenden. Das aber
tun die Monisten verschiedener Gattung, die Spiritualisten ebensowohl
wie die Materialisten. Wenn man obenstehender Auffassung einen
Namen geben will, wäre vielleicht „dualistischer Spiritualismus' geeignet
**).

Zur Erläuterung dieses Standpunktes möchte ich hier noch folgendes
Beispiel geben. Können wir, solange es unwahrscheinlich bleibt,
daß derzeit noch unbekannte Strahlen — etwa hypothetische Ultra-
X-Strahlen, welche nach Perrin aus dem Erdinnern kommen müßten —

*) Unsere Leser werden hier eine Unklarheit empfinden, die nicht nur
sprachlich, sondern in diesem Falle auch sachlich zu sein scheint, jedenfalls
schien eine Korrektur an dieser Stelle mißlich. Der Herr Autor scheint
sagen zu wollen, daß wohl der wirkende Geist (Natur) kausal gebunden,
dagegen der phantasierende Geist (Mcht-Natur) spontan,* Irei, nicht kausal
bedingt sei. — Ein Eingehen aut die philosophische Einstellung und die
Konsequenzen, die sich aus dem Standpunkt des Verfassers ergeben, ist
hier nicht möglich. Leider bietet auch das folgende zur Verdeutlichung
angeführte Beispiel dem Verständnis ähnliche Schwierigkeiten.

Anm d. Schriftl.

**) Gemeint sind wohl Durchdringungen der Materie (Äpporte usw.).

Anm. der Schriftl.


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