Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 88
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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88 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 2. Heft. (Februar 1925.)

Die Tatsache, daß man sich eines solchen Traumes, wenn auch lückenhaft
und nur sofort nach dem Erwachen, erinnern kann, weist darauf
hin, daß dabei — immerhin wenig stabile — Engramme im Gehirn
gemacht worden sind. Wenn wir diesen Vorgang hätten wahrnehmen
können, würden wir höchstwahrscheinlich, wie bei allen dynamischen
Wirkungen, einen wenn auch minimalen Zeitverlauf konstatiert haben.
Es ist aber sehr wohl denkbar, daß sogar der „längste" Traum, wenn
dabei keine Engramme gemacht werden, wie überhaupt alles tatlose
Denken im Allgeist gar keine Zeit in Anspruch nimmt.

Als einigermaßen selbständig wirkende Teile des Allgeistes wären
zu unterscheiden:

1. Elementargeister, welche die Elektronen, die verschiedenen
Atome, Moleküle, Stoffe erschaffen oder aus Vorhandenem aufgebaut
haben und deren respektive Gesamtheit als ihren Körper besitzen.

2. Gattungs- oder Artgeister, welche aus diesen anorganischen
Materialien die lebende Weit gebaut haben, indem die mittels der in
Genen niedergelegten Instinkte den Bau und die Wirksamkeit der Individuen
im großen bestimmen, während die Besonderheiten dem persönlichen
Verstand der einzelnen Individuen und der besonders beim
Menschen bisweilen eingreifenden Phantasie überlassen bleiben.

3. Persönliche Geister, welche, in den Gattungsgeistern wurzelnd,
.{jedesmal entstehen, wenn nur mittels weiterer Individualisierung ein
bestimmter Zweck erreicht werden kann, was ja bei der Geburt jedes
selbständig werdenden lebenden Wesens der Fall sein muß. So wird
der persönliche Geist eines Menschen vom Gattungsgeiste der Menschheit
desto unabhängiger, je mehr er sich immer wieder an neue Zustände
abzupassen hat, d. h. je mehr die besonderen Zwecke sich häufen.

4. Wünschelgeister, welche die sog. okkulten Erscheinungen verursachen
. Unter diesem Namen möchte ich nämlich die wohl immer
einen selbständig gewordenen Wunsch als Kern habenden Geister
der spiritistischen Sitzungen, die Poltergeister und die sich bei Rutengängern
, Hellsehenden, klopf sprechenden Tieren usw. manifestierenden
Geister, zusammenfassen.

In der sich verändernden Natur herrscht das Kausalitätsgesetz, in
der vom Uebernatürlichen verändert werdenden die Zweckmäßigkeit.
Könnte man vielleicht noch den Versuch machen, die verschiedenen
Zwecke, welche in der ursachlosen Phantasie des übernatürlichen ihren
Ursprung finden, zusammenzufassen?

Nichts weist darauf hin, daß die Gefühle nur Modalitäten des
Pberbewußtseins und nicht auch der vollständigen Geister und
des Allgeistes sein sollten. Manchmal ist unsere Stimmung nicht aus
den uns bewußten Gedanken zu erklären, und zeigt es sich erst später,
daß die Erfüllung oder die Nichterfüllung bloß unterbewußter Wünsche
diese Stimmung hervorgerufen bzw. beherrscht hat.

Die Lust tritt ein, wenn der wirkende Geist — auch bei unserem
(oberbewußten Wahrnehmen, Sicherinnern und Denken wirkt der
Geist — Widerstände überwindet, die Unlust, wenn solches ihm nicht


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