Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 110
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1925/0114
110 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 2. Heft. (Februar 1925.)

firen.

Notiz der Redaktion. Die im vorigen Heft erschienenen Berichte
von Strasser, von Münchhausen und Lindau waren Tageszeitungen entnommen
, wie deutlich vermerkt und wohl keinem Leser entgangen war.
Sie sollten eigentlich kleingedruckt unter der Rubrick „Zeitungsrundschau"
erscheinen und gewannen durch ein Versehen eine Bedeutung, die ihnen
im streng wissenschaftlichen Sinne nicht zukam. Besonders trifft dies
auf den erstgenannten Bericht aus England zu, der in verschiedenen
Zeitungen dort erschienen war und großes Aufsehen erregt hatte. Für
den Inhalt tragen die Verfasser — wie überhaupt in jedem von uns
veröffentlichten Falle — selbst die Verantwortung. Dr. Sünner.

In Krakau ist kürzlich das polnische Medium Guzik durch Mitglieder
der dortigen Metapsychischen Gesellschaft bei plumpen Schwindeleien
ertappt worden. Wir bringen einen authentischen Bericht über
diese bedauerlichen Vorkommnisse im nächsten Heft. Red.

Notiz zu Heft Nr. 10 (Oktober) 1924, S. 621: Ein von Flammarion
als Kundgebung eines Verstorbenen berichteter
Fall. Auf S. 623 letzter Absatz dieses von Dr. Freudenberg,
Bodenbach, mitgeteilten Falles wird die Erklärung Flammarions wiedergegeben
, daß unter den 5000 Fällen telepathischer Mitteilungen Sterbender
, über die er verfüge, sich nur einer befinde, in dem eine
verspätete Ankunft vorliege usw. Hierzu dürfte vielleicht von
Interesse sein, was der verstorbene Generalfeldmarschall Freiherr von
der Goltz in Beziehung auf das Ableben seines Vaters berichtet. Der
Bericht ist entnommen aus der Nr. 3b von 1924 der Monatsschrift
„Velhagen" betitelt: Vom Schreibtisch und aus der Werkstatt. Lebenserinnerungen
und Lebenslehren aus hinterlassenen Papieren des
GeneralfeTdmarschalls Colmar Freiherr von der Goltz.

Zur Zeit des Ereignisses befand Freiherr von der Goltz als 6 Jahre
alter Knabe sich auf dem väterlichen Gute „Fabiansfelde" bei
Königsberg.

Er schreibt wörtlich wie folgt:

„Seine Erscheinung schwebt mir nur aus zwei Szenen vor Augen.

Das andere Mal ist für mich bedeutsamer geworden. Meine Mutter
reiste nach Danzig, um einen Bruder zu besuchen, mein Vater
brachte sie nach Elbing aufs Dampfschiff, um dann durchs Land wieder
heimzukehren. Eines Tages aber kam das Fuhrwerk allein zurück.
Meinen Vater hatte im letzten Augenblick die Lust angewandelt, mit
nach Danzig zu gehen — zu seinem Verhängnis. Während der langen
Reise war ein Schwager meines Vaters nach Fabiansfelde gekommen,
um dort nach dem Rechten zu sehen und auf die Jagd zu gehen.
Hierbei liefen wir Jungen mit. Eines Tages waren auch ein paar Gäste
dabei und hinterdrein zum Frühstück geladen. Als wir nach Hause
kamen und dort im Zimmer über die Jagd verhandelt wurde, lief ich
noch einmal hinaus. Da sah ich zu meinem Erstaunen meinne Vater
von Groß-Laut, dem Nachbargute, her über Feld kommen. Mir schien
es, als winke er mir, er war aber noch weit genug, daß ich ins Haus
zurückspringen und hineinrufen konnte: „Der Papa kommt, der Papa
kommt von Laut übers Feld!"

Alle waren im höchsten Grade erschrocken, denn wie sollte mein
Vater aus dem fernen Danzig plötzlich angekommen sein. Wir stürzten
hinauo und die ganze Umgebung war leer, niemand, mit dem ich den
Vater verwechselt haben konnte, zu entdecken. Ich starrte sprachlos
ins Feld und es regnete Schelte über den infamen Bengel, der die
Erwachsenen hatte foppen wollen, auch einige Hiebe gab es. Umsonst

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