Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 125
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Reichenau: Ueber d. Zustandekommen von Telepathie u. Hellsehen.125

sondern daß die Gedanken als solche durch den Raum spazieren und
Seele unmittelbar auf Seele wirkt.

Daß gerade diese feinstofflichen Gebilde und Strahlen als Vermittler
von Telepathie und Hellsehen eine bedeutsame Rolle spielen,
ergibt sich als wahrscheinlich aus den Tatsachen. Hier eigenartige energetische
, normal nicht wahrnehmbare Vorgänge, dort Prozesse, die auf
das Vorhandensein solcher eigenartiger, im Normalen nicht erkennbarer
Vorgänge schließen lassen. Es ist ja dabei nicht notwendig, anzunehmen,
daß diese Strahlen vom Sender zum Empfänger durch den Raum wandern
; es genügt, wie im übrigen Geschehen, daß sie Zustandsänderungen
irgendwelcher Art im Raum hervorrufen (Aetherschwingungen), um
eine Uebertragung verständlich zu machen. Es würde also Nahwirkung
von Seele auf Seele durch odische Strahlen, die von ihr ausgesandt
werden, vermittelt — Fernwirkung durch Aetherschwingungen, die
durch odische Strahlung erzeugt wäre.

Am Vorhandensein dieser Strahlungen lassen die außerordentlich
gewissenhaften und umfangreichen Experimente Reichenbachs, Rödlas
', Durvilles u. a. keinen Zweifel. Diese Strahlungen sind für ihre
Sender so kennzeichnend bereits in der niederen Natur, daß z. B. ein
Sensitiver imstande ist, nach der Art derselben eine odchemische Reihe
der einfachen Stoffe aufzustellen. Jedenfalls wäre es negativer Dogmatismus
, wollte man nach den überzeugenden Beweisen für ihr Vorhandensein
noch an ihnen zweifeln.

Die Kenntnis dieser feinstofflichen Leiber und Strahlen lehrt uns
in Verbindung mit anderen Erwägungen noch ein weiteres, nämlich:
daß wir bei telepathischen und Hellsehakten auch nicht von über- oder
sinnlicher Erkenntnis reden dürfen.

Der Unterschied zwischen sinnlicher und übersinnlicher Erkenntnis
kann doch nur der sein, daß im ersteren Falle irgendeine grob- oder
feinstoffliche Materie den Aufnahmeapparat für äußere Einwirkungen
bildet und sie der Seele vermittelt; im letzteren Falle die Seele unmittelbar
äußere Eindrücke empfängt. Wir brauchen bei einer sinnlichen
Art der Wahrnehmung nicht etwa bloß an einen lokalisierten
Empfangsapparat zu denken — erstreckt sich doch auch das sinnliche
Gefühl über den ganzen Körper. Wohl wird es sich hier um eine
anders sinnliche Erkenntnis handeln, aber doch, wie das Geschehen
in der ganzen übrigen Natur zeigt, auch um eine energetisch vermittelte,
die vermutlich im engsten Anschluß oder unter Beteiligung der normalen
Sinne gewonnen wird. Mögen Telepathie und Hellsehen darauf
schließen lassen, daß es nicht eigentlich Augen, Ohren, Nase, Mund
sind, die hier die Eindrücke vermittein. Aber die sich über den ganzen
Körper erstreckende Fühlfähigkeit, verknüpft mit der odischen Materie
und verfeinert durch sie, muß für den sensitiven Menschen einen Empfangsapparat
für unendlich feine Reize bilden. Auf einem solchen
könnte man nicht von übersinnlichen Fähigkeiten sprechen, sondern nur
von anders sinnlichen. Denn die Aufnahme wird ja nicht psychisch,
sondern physisch vermittelt.


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