Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 154
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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154 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 3. Heft. (März 1925.)

vorhanden oder der Mißachtung wert war. Zum Glück hatten die ersten
Resultate, die von der Gesellschaft und den eignen Arbeiten Barrett s
erzielt wurden, Bezug auf jene Uebertragung von Gedanken, die Myers
„Telepathie** nannte. Eine Forschungsrichtung, die weniger sensationell
und vergleichsweise ohne Gefahr war. G r o o k e s , um die Wahrheit
zu sagen, bedauerte später, nicht das Glück gehabt zu haben, der Meta-
psychologie zuerst von dieser Seite sich zu nähern. Man muß jedoch
bemerken, daß das physikalische Experiment ihm, dem Chemiker und
Physiker, mehr lag, und er war ohne Zweifel zu wenig Psychologe und
zu wenig mit der Literatur vertraut, um sich der Fortschritte zu bedienen
, die unleugbar von den Gründern der Gesellschaft erreicht worden
waren. Diese physikalischen Phänomene waren nichtsdestoweniger
so manches Mal auch von ihnen beobachtet worden, und die neue Gesellschaft
schloß sie nicht von ihrem Programm aus. Man setzte von Anfang
an ein Komitee ein, das speziell beauftragt war, die Forschungen fortzusetzen
und zu ergänzen, die von der Societe Dialectique in
den letzten zehn Jahren begonnen worden waren. Ohne Zweifel hätten
sie schließlich, wenn sie die Möglichkeit dazu gehabt hätten, die Beobachtungen
von Cr o o k e s fortgesetzt und weiter entwickelt.

Auch die Telepathie wäre damals von den Autoritäten nicht zugelassen
worden. Noch heute gibt es Stellen, die sie nicht zulassen.
Und Barrett stieß auf völlige Feindseligkeit, als er, im Jahre 1876,
eine Arbeit über diese Frage in einer gelehrten Körperschaft vorlesen
wollte, trotzdem er zum lieber flu ß noch eine Demonstration dieser
telepathischen Fähigkeiten anbot, die er aufs genaueste bei den Mitgliedern
einer befreundeten Familie beobachtet hatte.

Die bekanntesten Experimente von C r o o k e s , diejenigen, die am
meisten Spott und Polemik erregt hatten, waren die so bemerkenswerten
über totale Materialisation. Die Zeit war augenscheinlich nicht reif für
eine wissenschaftliche Diskussion und Prüfung dieser Phänomene.

Crookes war zu allem ein Opfer wirklicher Verleumdungen.
Sein erbittertster Gegner, Dr. W. B. Carpenter, einer der gelehrtesten
Physiologen seiner Zeit, später ,,R e g i s t r a r" an der Londoner
Universität, war ein Mann^von Einfluß und Gewicht, aber, — wir
konstatieren das heute — nichts weniger als unparteiisch oder streng
wissenschaftlich. Sir Charles W heatstone, ein hervorragender
Gelehrter, dem man so viele schnelle Fortschritte in der Telegraphie
verdankt, war gleichfalls sein Gegner. Anderseits* hatten der berühmte
Biologe A. R. W 9 11 a c e und die bekannten Elektriker Crom well
und V a r 1 e y sich schon von der Wirklichkeit der Tatsachen überzeugt.
Sie ermutigten Crookes bei seinen Untersuchungen und halfen ihm
bei seinen ersten Experimenten mit H o m e. Sie ersannen eine elektrische
Kontrolle, die geeignet war, auf das Publikum Eindruck zu
machen, obgleich diese Methode nicht besser war als eine mechanische
Kontrolle. S. A. V a r 1 e y war der Mann, von dem Lord Kelvin
später gesagt hat, er sei, abgesehen von seinen Arbeiten über das telegraphische
Kabel, nicht nach seinem wahren Werte geschätzt worden.


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