Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 159
(PDF, 206 MB)
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Bruck: William Crookes und die Metapsychologie. 159

Diese historisch feststehende Ablehnung der Wahrheit angesichts
unseres jetzigen oder künftigen Wissens, diese Unfähigkeit, die Kraft
von Beweisen anzuerkennen oder gar das Risiko auf sich zu nehmen, sich
durch die Erfahrung überzeugen zu lassen, treibt uns schließlich zur
Ungeduld. Indessen kann man etwas wie eine Entschuldigung für diese
unversöhnliche Haltung finden. Die meisten heutigentags anerkannten
Tatsachen stießen im Anfang auf denselben Widerstand. Man hat sogar
gesagt, daß selbst eine wissenschaftliche Tatsache nur solange ein Recht
hat, zitiert zu werden, bis sie zur alltäglichen Wahrheit geworden ist.
Um zu zeigen, was wissenschaftliche und natürliche Skepsis ist, folgt
hier ein Brief, den ein Gelehrter zum Thema der durch Crookes gemachten
Erfahrungen schrieb, dar von Crookes aufbewahrt wurde
und mit dessen eigner Erlaubnis hier zitiert wird:

,,Ich finde keine verständige Antwort als Entgegnung auf Ihre Befunde
. Jedoch, es ist eigentümlich, das festzustellen, daß selbst ich bei
meiner Neigung, an spiritistische Dinge zu glauben, also im Einklang
mit meinen innersten Wünschen, bei allem Vertrauen das ich zu Ihrer
Beobachtungskunst und Ihrer vollkommenen Aufrichtigkeit habe, daß
also selbst ich fühle, selbst mit eignen klugen sehen zu wollen. Es
ist mir sogar peinlich, das Gefühl zu haben, wie viele ergänzende
Beweise ich noch haben möchte. Peinlich, sage ich, weil ich feststelle
, daß es nicht Verstandesgründe sind, die den Menschen überzeugen
, wenn nur eine Tatsache sich nur so oft wiederholt, daß der
Eindruck, den sie hervorruft, zu einer Gewohnheit des Geistes wird, zu
etwas seit langem Bekannten, woran man nicht zweifeln kann. Eine
sonderbare Phase, die der Geist passiert, und von langer Dauer, bei den
Gelehrten, glaube ich, von noch längerer als bei andern. Darum muß
man nicht immer sagen, daß ein Mensch nicht aufrichtig sei, wenn er
lange Zeit braucht, bis er sich vom Augenschein überzeugen läßt. Die
Mauer des Glaubens an eingewurzelte Ansichten wird nur wiederholten
Stößen nachgeben."

Die Tatsache, daß Crookes sein ganzes Leben lang nicht aufgehört
hat, die Richtigkeit seiner außerordentlichen Versuche zu bekräftigen
, geht für die Mitglieder der S. P. R. klar hervor aus seinen
„Bemerkungen übermeine Sitzungen mit D. D. II o m e",
die er für die Procee dings im Jahre 1889r) geschrieben hat,
ebenso aus seiner Rede von 1897 2) un-d aus der bei der Uebernahme der
Präsidentschaft der Royal Society für drei Jahre, (von 1896 bis
1899). Noch später in Bristol (Sept 1898), als Präsident der
„British" Associatio n", einer Gesellschaft von sehr kritischem
Geiste, sprach er im Schlußteil der Rede, die er an sie richtete, von
, ,d e m einzigen Interesse, das für ihn alles andere
überwog", und schloß folgendermaßen:

„Dreißig Jahre sind verflossen, seit ich den Bericht über die Versuche
veröffentlicht habe, die dahin zielten, zu beweisen, daß es außer-

!) Vol. XII, S. 338 2) vol. VI, S. 98.


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