Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 166
(PDF, 206 MB)
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166 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 3. Heft. (März 1925.)

7Ai einem Ergebnis kommen können, die zugleich den Zweck haben wird,
auch über die Frage des Nachlebens nach dem Tode, d. h. ihre tatsächliche
Möglichkeit, ein Urteil abzugeben*).

Bemerkt sei schließlich noch, daß durch eingehende Untersuchungen
auf diesem Gebiete auch die Frage nach dem Wesen und Ursprung
des Hellsehens eine wenn auch relative Lösung erfahren dürfte. Ich
stehe *rotz der Tatsache, daß die rein seelische Deutung dieser Vorgänge
im Zusammenhang mit dem Absoluten heute von einer ganzen Anzahl
von Forschern wieder aufgenommen worden ist (sie ist nicht neu, vielmehr
der älteste aller Erklärungsversuche, der von Aristoteles Koiv?)
l'vvoia bis zu Schopenhauers Weltauge immer wiederkehrt), auf dem
Standpunkt, daß eine Heranziehung eines solchen Urprinzips, wenn es
auch vielleicht als Ausgangspunkt alles Daseins anzusehen ist, verfrüht
ist und bedaure, daß solche unbewiesenen Hypothesen bereits als Tatsachen
Eingang in monographischen Darstellungen (wie bei Driesch)
gefunden haben. Wieweit bei der Telepathie die Annahme einer Induktion
durch Nervenströme ausreicht (Kindborg), wird die Zukunft lehren
müssen. Daß bei dem Lesen verschlossener Briefe tatsächlich ein
göttliches Allbewußtsein herangezogen werden müsse, ist in keiner Weise
beweisbar, da die Annahme viel näher liegt, daß hier eben das Erkennen
eines transzendenten Ebenbildes durch den Hellseher vorliegt, so daß
die Behauptung verständlich ist, daß Sensitive nur geschriebene, aber
nicht gedruckte Schrift lesen können. Bei der Frage, ob psychometrische
Vorgänge auf diese oder jene Weise zu deuten seien, wird eine eingehende
Untersuchung über die sog. Magnetisierung des Papiers (E. Ganser
: Der magnetisierte Brief) die erwünschte Klarheit bringen können.
Am ehesten ließe sich die Theorie der Panästhesie bei der Wahrnehmung
von räumlich entfernten Vorgängen verwenden, wenn nicht gerade hier
festzustellen wäre, daß dabei Telepathie und Entsendung des Doppelgängers
schwer auszuscheiden ist. Bei dem zeitlichen Hellsehen muß
darauf hingewiesen werden, daß dieses keineswegs schrankenlos auftritt,
wie man doch bei der Annahme jener Panästhesie erwarten müßte, sondern
nur in ganz bestimmtem Umfang: viel näher liegt hier tatsächlich
die Annahme, daß der Seher in diesem Augenblick mit einer ätherischen
Schicht in Verbindung tritt, in der alle Ereignisse der psychischen
Ideenkomplexe bzw. der Vergangenheit aufbewahrt werden, evtl. auch

*^ Zur Ergänzung müssen dazu natürlich auch die Angaben über spontane
Entdoppelung, wie sie sieh z, B. bei Brandler-Pracht: Lehrbuch zur
Entwicklung der seelischen Kräfte im Mensehen finden, herangezogen
werden, sowie die über die Wahrnehmungen bei Halluzinationen (Stauden-
maier : Die Magie als Naturwissenschaft) ; nach Brandler-Pracht handelt es
sich dabei mehr um einen passiven Zustand, der mit dem Eintauchen in
einen Trichter verglichen wird, während Staudenmai er zur Hervorbringung
seiner Halluzinationen einen großen Aufwand von Energie1 nötig hatte, der
mit schweren körperlichen und seelischen Störungen verbunden war. Wertvolle
Angaben über Yogischulung enthalten in neuester Zeit die Schriften
des verstorbenen W. Adelmann-Huttula, besonders Arye-Marga und die
Einführung in die okkulte Weltanschauung (hei .Tob. Baum.)


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