Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 170
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1925/0174
170 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 3. Heft. (März 1925.)

Psycho-physiologisch befindet sie sich während der Sitzungen in
absolut normalem Zustand. Sie plaudert über beliebige Dinge. Auch
folgt keine Ermüdung. Sie arbeitet bei Tages- oder künstlichem Licht,
Sommer und Winter, bei jeder Witterung und will nie einen Mißerfolg
zu verzeichnen gehabt haben.

Mit den beiden Kollegen habe ich die Vorgänge sehr genau verfolgt
. Die Pflanzen scheinen rasch sterilisiert zu werden. Sie trocknen
und bewahren ihre Farbe; die Blätter, was von Wichtigkeit ist, bleiben
fest am Stengel haften. Kleine Tiere unterliegen nicht der geringsten
Fäulnis. Sie trocknen langsam ein und bleiben dann mumifiziert ohne
jede ersichtliche spätere Veränderung, selbst lange Jahre. So bei kleinen
Fischen, Mollusken, Krustazeen und selbst kleineren Vögeln.

Größere Tiere, wie große Vögel oder Mammiferen usw., bleiben
sehr lange frisch. Wenn sie normalerweise sich bereits in voller Zersetzung
befinden mußten, bieten sie noch das Bild des frisch eingetretenen
Todes und sind geruchlos. Allmählich aber, je nach Jahreszeit
und Umfang, ändert sich die Sache und tritt in eine neue I Phase,
Man beobachtet dann einen Beginn von Zersetzung. Aber diese Zersetzung
ist nur angedeutet, sie gibt sich nur durch einen sehr gemilderten
Geruch kund. Keine Auftreibung des Tieres, keine Entwicklung im
Innern von Fällinisgasen, keine Verflüssigung. Die Hautdecken, den
Ausstrahlungen von Frau X. naturgemäß am ineisten ausgesetzt, erfahren
keine Veränderung.

Alsdann erfolgt sehr rasch die dritte Phase: die Austrocknung.
Die Gewebe ziehen sich zusammen, der Geruch verschwindet, die Mumifikation
beginnt. Die kommt im allgemeinen binnen zwei, drei, vier,
höchstens fünf Wochen vollkommen zustande. Von da ab ist das Tier
unbegrenzt lange haltbar. Haare und Federn bleiben völlig fest, die
Farbe ist beständig; das Tier ist ebensogut, wenn nicht besser konserviert
wie ein ausgestopftes. Sobald ein Tier, wie die Dame sagt, „gemacht"
ist, stellt sie es auf die Seite und kümmert sich nicht mehr darum.

Das allererstaunlichste aber ist, daß, wenn man Frau X. einen
Kadaver überreicht, der sich bereits in voller Fäulnis befindet, diese in
zwei bis drei Sitzungen vollständig zum Stillstand kommt; der Geruch
verschwindet und die Eintrocknung setzt ein.

Enthält der Kadaver Parasiten, z. B. Fliegenmaden, so können
diese in ihrem bisherigen Lieblingselement nicht mehr weiterleben. Nach
den ersten Sitzungen sieht man die Larven in aller Hast ihre JBeute
fahren lassen und auswandern. Sie sterben rund um die Tierleiche sehr
schnell ab, während diese mumifiziert wird.

Die faule Gärung ist es nicht allein, die von den Ausstrahlungen
der Frau X. beeindruckt und beeinträchtigt wird. Aehnliche Ergebnisse
hat man auch bei andern Fermentationsprozessen erzielt. Die essigsaure
Gärung des Weines wird verhindert, die alkoholische Gärung der Gly-
kose zurückgehalten.

Die so mumifizierten Stücke der Frau X. sind nicht mehr zu
zählen. Bei ihr und bei Dr. Llaguet befindet sich ein wahres Museum.


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