Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 172
(PDF, 206 MB)
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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172 Psvchische Studien. LH. Jahrgang. 3. Heft. (März 1Q25.)

einen großen Komplex seelischer Tatsachen, sobald man von der "Voraussetzung
einer Polarität der Individuen ausgeht, mag diese
ihrem Wesen nach auch zunächst ungeklärt bleiben. Aber auch Magnetismus
und Elektrizität sind uns nur in ihren Wirkungen, nicht nach
ihrem Wesen bekannt.

M ännliches,tätiges,geben de sPrinzipund weiblich
es, leidendes, empfangendes Prinzip sind einander
entgegengesetzte Pole gleich dein positiven
und negativen Pol eines Magneten. Mit dieser Grundvoraussetzung
lassen sich alle wesentlichen Gesetze des Magnetismus und
der Elektrizität durch das Gebiet seelischer Tatsachen verfolgen.

Wichtig sind in diesem Zusammenhang außer den Tatsachen der
Anziehung und Abstoßung ungleichnamiger und gleichnamiger Pole
insbesondere die Begriffe der Spannung s reihe und der Potential
d i f f e r e n z , deren psychische Korrelate in der Tatsache zu finden
sind, daß ein Individuum gegenüber einem andern eine positive,
männliche Reaktion, gegenüber einem dritten dagegen eine negative,
weibliche Reaktion zeigt, je nach Größe und Vorzeichen des
seelischen Potentials. Sympathie läßt sich unter diesen
Voraussetzungen definieren als das Gefühl, von einem positiv
geladenen seelischen Pol angezogen zu werden.

Fügen wir hier die weitere Voraussetzung ein, daß ein psychischer
Komplex gefühlsbetonter Vorstellungen mit einer gewissen Menge seelischer
Energie geladen ist, die insbesondere durch Verdrängung (Widerstand
) bis zu hohen Spannungsgraden gesteigert (E = I X W) oder
durch besondere Mittel entladen werden kann (Abreaktion), wobei die
Spannungsentladung als Lust empfunden wird, so darf als wahrscheinlich
gellen, daß) wir durch weitere Verfolgung der sich hier bietenden
physikalischen Energieprobleme zu wesentlichen Aufschlüssen über den
gesamten psychischen Mechanismus gelangen werden.

Für die parapsychische Forschung ist eine solche Betrachtungsweise
insofern wesentlich, als sie von vornherein nahelegt, die Ursachen
parapsychischer Tatsachen zunächst in einem V o r s t e 11 u n g s m e -
ehanismus zu suchen, der noch unerhörte Enthüllungen ahnen läßt,
wenn man an seine Untersuchung mit dem Handwerkszeug psychoanalytischer
Grundanschauungen (nicht zu verwechseln mit psychoanalytischen
Lehrmeinungen) herangeht.

Geht man aus von dem Begriff eines objektiven, Sensitiven erkennbaren
Gedächtnisses der unbelebten Materie, das durch die bekannten
Experimente mit „bedachten" Karten und die Tatsachen der Psych
ometrie als bewiesen gelten kann, so gelangt man mittels der erwähnten
psychophysikal ischen Anschauungen zu dem als wahrscheinlich anzusehenden
Ergebnis, daß positiv geladene Vorstellungen, die in ein
Individuum auf sympathischem Wege Eingang gefunden haben, in diesem
einen geschlossenen, mit seelischer Energie geladenen
Komplex bilden, der von Sensitiven oder medial veran-


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