Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 205
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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Doyle: Leben die Toten?

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schwanden. Als er wieder zu sich kam, war niemand da. Im August
desselben Jahres übernachtete der Herr nochmals im gleichen Zimmer.
Es war mondhell. Wieder sah er, diesmals nachts zwischen 11 und
12 Uhr, die gleiche Erscheinung, nur daß die Trompete nicht in Tätigkeit
trat. Sein Entschluß stand fest, nie mehr in diesem Zimmer zu
übernachten. — Die meisten Leser werden nun ungläubig den Kopf
schütteln und sich sagen, das waren Träume. Allein jeder, der die
Geschichte und Natur des Spukes genau kennt, wird sagen, solche Dinge
sind möglich und im Lauf der Zeit immer wieder beobachtet worden,
so daß z. B. der Philosoph und okkultistische Forscher Daumer in
seinem „Geisterreich" (5. Buch, Kap. 4) ein eigenes Kapitel der Erklärung
dieser Geisterszenen widmet unter dem Titel „Das Theater der
Geisterwelt oder über geisterhaft dargestellte Szenen aus der Vergangenheit
". Nach ihm gibt es eine dreifache Erklärungsmöglichkeit.
Entweder handelt es sieh um „retrospektive Deuteroskopie" als rein
subjektivistisches Hellsehen, das bei seherisch veranlagten Personen
ausgelöst wird durch sdie öertüchkeit, an der einst das aufregende
Ereignis stattgefunden. Oder es handelt sich um ein allgemeines Weltgedächtnis
, worin alle historischen Vorgänge aufbewahrt bleiben (die
Theosophen würden von „Akasha-Chronik" reden), die dann zu gewissen
Zeiten wieder lebendig auftauchen und sich vergegenwärtigen, oder
endlich (und Daumer spricht sich für diese dritte Auffassung aus) der
Akteur z. B. der Mörder wiederholt fort und fort traumartig seine
schreckliche Handlung in der Weise, daß seine Vorstellung ,,eidolo-
magische" Realität bekommt und hör-, wie sichtbar wird. Letzteres ist
auch die Anschauung Illig's in seinem oben zitierten Buch und ist auch
schon von Du Prel ähnlich formuliert worden als Monoideismus. Auch
ich halte dafür, daß diese Figurationen zwar akustische bezw. optische
Halluzinationen sind, die von einer geisterhaften Ursache ausgehen;
denn eine animistische Deutung erscheint in den beiden von mir berichteten
Fällen ausgeschlossen. Wir werden aber auch noch eine von der
spukenden Ursache ausgehende Kraftwirkung anzunehmen haben, wenn
es richtig ist, was der Gast behauptet, daß er in die Kissen zurückgedrückt
worden sei. Die Frage ist nur, weshalb? Handelt es sich um
einen pathologischen Wiederbolungszwang (so Iiiig) oder um die
Erinnerungsbilder einer büßenden Seele? Jedenfalls kommt einmal die
Stunde, wo völlige Ruhe eintritt, nachdem die Phänomene von Jahr zu
Jahr schwächer werden. Dann wird man, weil nichts mehr sich zeigt
oder hör er läßt, natürlich wieder sagen, es war überhaupt nichts, das
waren Märchen!------

Leben die Toten?

Von Sir A. Conan Doyle.
Berechtigte Uebersetzung von Hans Strasse r.

Wenn ich eine Versammlung von gelehrten Männern der Wissenschaft
oder einen Congreß von würdigen Leuten der Kirche sehe, so
bringt mir dieser i^Lnblick ein Lächeln der Verwunderung und ein


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