Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 213
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

  (z. B.: IV, 145, xii)



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Tordai: Ueber mediumistische Zeichnungen.

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da er sich in solch nicht alltäglicher, nicht gemeiner Weise äußern
konnte."

Endlich, der dritte, Tihamer von Margittay, äußerte sich wie folgt:

,,Ihre Erscheinung ist bizarr, doch besonders interessant. Sie gibt
in ihrer Unsystematik doch etwas Systematisches und Logisches. Vom
künstlerischen Gesichtspunkt sind sie außerordentlich interessant, ihr
Stil ist überraschend, und man könnte glauben, sie stammten aus dem
i3. bis if[. Jahrhundert. Sie sind eigentümliche Mischungen von
Naivität und von raffinierter Routine."

Aus Bild 9—ii sieht man klar: je genialer, intelligenter und begabter
das Medium als Mensch ist, desto höhere Qualitäten zeigen auch
seine medio-animistischen Produkte.

Der Zeichner dieser Bilder ist ein sehr berühmter, ungarischer
graphischer Künstler, der sich eine Zeit lang auch mit Spiritismus
beschäftigte, und sogar ein Medium wurde. Seine Bilder, zwar noch
immer phantastisch, zeigen schon tiefe Gedanken, geistreiche Symbole.
Natürlich ist auch ihre Linienführung am vollkommensten, was nicht
zu verwundern ist, da das Medium, als Mensch, ein berufener graphischer
Künstler ist!*)

Die Bilder 9—11 sind ebenso zustande gekommen, wie die vorher
geschilderten, und zwar im Jahre igo5, in Paris, während einiger spiri-
tischer Sitzungen.

Nr. 9 ist ein recht phantastisches Bild. Rechts sieht man einen Mephisto
(oder einen Asketen?)-Kopf, ringsumher aber sind sinnliche,
weibliche Figuren. Sind dies die Gedankenformen des Mephisto, oder
soll das ganze die Versuchung eines Asketen bedeuten?

Die Bilder 10 und 11 sind vielleicht noch rätselhafter. Lange Zeit
konnte ich nicht einmal ahnen, was diese Bilder eigentlich bedeuten
mögen. Der Künstler, der dieselben vor vielen Jahren in meine Hände
legte, wußte selber nicht ihre Bedeutung.

Erst in diesem Jahr, während ich ein vom Parapsyehik scheinbar
weit liegendes Thema studierte, kam mir zur Erkenntnis, was der mögliche
und wahrscheinliche Sinn dieser Bilder sein könne.

Ich las nämlich die ,,Ostara''-Hefte, deren Verfasser der bekannte
Anthropologe und Philologe Dr. Laur v. Liebenfels ist. Herr v. Liebenfels
ist ein kühner Vorkämpfer der Weltauffassung, wonach der arischheroische
Mensch die vornehmste und vollkommenste Menschenrasse
ist, der wirkliche gottähnliche Gottessohn. (Nebenbei bemerkt, knüpft
Herr v. Liebenfels seine anthropologischen, hochinteressanten und
wissenschaftlichen Beweisführungen mit esoterischen und spirituali-
stisch-philosophischen Auffassungen zusammen, und so lehrte er schon

*) Augenblicklich ha*)e ich keine Lichtbilder von diesen Zeichnungen,
80 habe ich dieselben für die Psych. Stud. nur einfach abgezeichnet.
Diese Kopieen sind ganz treu, enthalten sämtliche Linien der Originale,
gane in denselben Proportionen, aber natürlich haben die originalen Zeichnungen
schwunghaftere, genialere Linienführung.


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