Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 221
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Kleine Mitteilungen.

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gläser an, hebt ein wenig die Hände spricht begütigend auf ihn ein und,
flugs, [wie diurch Geisterhand beschworen, entweicht aller böser Spuk
menschlicher Leiden und Gebreste ...

Das bestätigen die vielen aufgeregten Menschen, die vor dem Hause
des IWundermannes, Masarykkai 14, unweit des ehemaligen Franzensmonumentes
, die Straße füllen. Man erzählt, was man mit eigenen Augen
gesehen. (Wie ein Mann mit Krücken hinauf-, und leichtfüßig, die Hölzer
unter dem Arme», hinabging. Wie ein . Knabe, ein neuer Jüngling zu
Nain, wieder sehend ward. Wie eine Frau das Zittern verlor. Ein laut
murmelnder Bach plätschert die okkulte Debatte dahin, über die geheimen
und verborgenen Kräfte, über unbekannte Mächte, über Glauben und
Suggestion, über Phantasie und Wissenschaft, über Spiritismus, Okkultismus
!, Hypnose und Einbildung. Ja sogar von der Elektrizität und von
den Wellen des Aethers, der aus fernsten Fernen komme. Die irdischem
Mächte unterliegen im Kampf mit den irdischen Gewalten: die Schutzleute
vermögen nichts auszurichten gegen die Gravitation, mit der das
Haus des Wundermannes die Menge anzieht.

Im Hausflur, an der Türe der Buchhandlung,Wegweiser und Prome-
moria, Patienten haben sich schriftlich zu meiden. „Die Besucher werden
ersucht, nicht den Filur zu überfüllen!" Herr Koci selbst wohnt
zwei Stockwerke höher, im Hintertrakt des alten Hauses, das sich, durch
Gänge und Stiegen unterteilt, rings um einen geräumigen Hof erstreckt.
In den großen Zimmern;, mit dem Blick auf die Altstadt hinaus, auf
Kirchtürme und verwitterte Dächer, deutet nichts auf Mystik hin, außer
das alte Prag.

Herr Koci ist nicht zu Hause. Eine Vortragstournee führt ihn gerade
durch mährische Städte. Ein Buch, worin er seinen Lebensweg schildert
und die Kunst, die kranken Menschen gesund zu machen, steht vor der*
Vollendung. Auf den Photographien und auf einer Jubiläums-Plakette,
die seine freundliche Frau bereitwillig zeigt, ist sein Kopf zu sehen.
Ein einfacher, undämonischer Kopf mit einem Zwicker auf der Nase.
Voller Geheimnisse ist jetzt die Welt; und man sieht es ihr gar nicht an!

(Aus dem ,,Prager Tageblatt" vom 5. März 1925.)

(xeisterbeschwörung als Reklamemittel. Welch wunderliche Blüten
die Sucht, um jeden Preis etwras noch nie Dagewesenes als Reklame
zu verwenden, treiben kann, und mit welcher an Narrheit grenzenden
Unverfrorenheit gerissene amerikanische Kinogeschäftsleute selbst die
Materialisationserscheinungen, dieses noch von zahllosen Rätseln umhüllte
Phänomen, zum Dollarmachen auszubeuten versuchen, zeigt ein
unter der oben genannten Ueberschrift erschienener Bericht in der Zeitschrift
(„Lichtbildbühne", Nr. 13, vom 5. März ds. Js. Man lese und
staune!:

,,Die Universal Co., die demnächst den Film ,The Phantom of the
Opera' herausbringt, begnügt sich dafür nicht mit der gewöhnlichen
Reklame und Propaganda. Sie will etwas Besondees schaffen. Da
in dem Fülm 'ein Phantom, ein Geist, erscheint, soll der Prolog bei
der Uraufführung auch ein. Geist sein, aber ein wirklicher. Die Firma
hat daher einen Preis von 1000 Dollar ausgesetzt für das Medium,
das tatsächlich im der Lage ist, einen ,Spirit* herbeizuzitieren. Die
Universal hat sich bereits an verschiedene Gelehrte und bekannte Persönlichkeiten
gewandt, die angeblich selbst schon Geister gesehen
haben, um durch sie mit den betreffenden Medien in Verbindung zu
kommen. Unter diesen Namen findet man auch Sir Arthur Conan
Doyle, Sir Oliver Lodge, Camille Flammarion und Dr. Walter F. Prince,
Vorsitzenden der ,American Society for Psychicai Research'. Man
hofft durch Unterstützung der Gelehrten wirklich ein echtes Medium
aufzutreiben, will sich aber natürlich gegen jeden Betrug sichern und
hat ein Sachverständigen-Komitee gebildet, das die Medien vorher prü-


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