Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 239
(PDF, 206 MB)
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Aus der D. G. W O.

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kenlesen, Gedankenübertragung oder durch eine sonst irgendwie gesteigerte
Sinnesempfindlichkeit herbeigeführt wurden, die auch nicht
durch die häufig untersuchten psychometrischen Fähigkeiten der Versuchspersonen
restlos erklärbar sind, sondern auf einer Eigenschaft
nach Art des räumlichen Hellsehens beruhen.

Die ersten orientierenden Versuche stellte der Verfasser gemeinsam
mit Dr. v. Rutkowski an. Sie bestanden darin, daß vor der von Dr. v.
R. hypnotisierten Versuchsperson völlig gleichartige Karten ausgebreitet
wurden. Der Versuchsperson wurde die Suggestion einer Münze
auf einer dieser Karten gegeben. Es gelang dann, durch Vertauschung
der Karten mit überraschender Sicherheit die betreffende Karte, die
durch eine der Versuchsperson nicht wahrnehmbare Markierung gekennzeichnet
war, nach mehrfacher, von der Versuchsperson und auch von
dem Hypnotiseur nicht gekannter Vertauschung richtig herauszufinden
durch Abtasten der Kartenreihe. Diese Versuche wurden zunächst als
eine Ueberempfindlichkeit des Tast- und Sehsinnes gewertet, die durch
die Hypnose herbeigeführt wurde.

Um nun die Bedingungen, unter denen diese Ueberempfindlichkeit
herbeigeführt wurde und sich auswirken konnte, eingehender zu untersuchen
, stellte Verfasser mit der gleichen sowie auch mit anderen Versuchspersonen
Versuche nach dieser Richtung hin an. Diese Versuche
führten zu dem überraschenden Ergebnis, daß die Resultate nicht restlos
aus der Ueberempfindlichkeit des sinnlichen Wahrnehmungsvermögens
erklärt werden konnten. Ein mit großer Sorgfalt und Geduld
durchgeführter weiterer Ausbau der zahlreichen Versuche, unter strenger
Auswertung der Ergebnisse aller vorhergehenden Experimente,
führte den Verfasser schließlich dazu, die Anordnung so zu treffen,
daß eine durch Hypnose gesteigerte Sinneswahrnehmung, Gedankenübertragung
, Gedankenlesen oder dergl. völlig ausgeschlossen war. Die
endgültige Versuchsanordnung bestand darin, daß vor der Versuchsperson
eine Anzahl von 6 äußerlich völlig gleichen Visitenkarten ohne
Aufdruck ausgebreitet wurden. Die Versuchsperson brachte dann zur
Beeindruckung die Karte mit ihrer Stirn in Berührung. Die Karte
wurde dann unter die übrigen zurückgelegt und von dem Verfasser
außerhalb des Zimmers mit einem feinen Zeichen auf der Rückseite versehen
. Von einer dritten, völlig unbeteiligten Persönlichkeit wurden
dann die Karten durch gegenseitiges Verschieben auf dem Tischchen
gemischt, ohne daß der Mischende eine Ahnung davon haben konnte,
wo sich die beeindruckte Karte befand. Bisweilen wurde dieses Mischen
von weiteren Personen noch wiederholt. Wurde dann der Tisch mit
den Karten wieder vor die Versuchsperson gestellt, so war es dieser
möglich, ohne Berührung der Karte, lediglich durch Angabe der Lage
die beeindruckte Karte herauszufinden und zwar mit überraschender
Sicherheit.

Es würde zu weit führen, auf die außerordentlich lehrreiche und
systematisch aufbauende Methodik dieser Versuche näher einzugehen.
Zur Durchführung kamen insgesamt 67 Versuchsreihen dieser Art, bei


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