Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 242
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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242 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 5. Heft. (Mai 1925.)

Es wurden mit Pikki im ganzen sechs Versuche gemacht. Zunächst
wurde die Aufgabe gestellt, der Hund solle zu einem Speisetisch laufen
und aus einer Anzahl Servietten, die dort lagen, eine vorher bestimmte,
nicht von den andern verschiedene, mit den Zähnen ergreifen und seinem
Herrn bringen. D. setzte sich nun auf einen Stuhl mit dem Rücken
gegen den Speisetisch, der Hund setzte sich auf den Stuhl ihm gegenüber.
D. hält den Kopf des Tieres, blickt ihm unverwandt in die Augen, stellt
sich, wie er angibt, mit Aufbietung aller Gedankenschärfe den Gegenstand
vor und sucht mit seinen Gedanken auf den Hund im Sinne der
Erfüllung der Aufgabe einzuwirken. Nach einer halben Minute bereits
wird der Hund unruhig, entreißt sich den Händen seines Herrn, stürzt
sich auf den Speisetisch und holt die Serviette, Die zweite Aufgabe, die
in gleicher Weise mit gleicher Schnelligkeit gelöst wurde, bestand darin,
daß der Hund ein Buch von einer an der Wand stehenden Etagere holen
sollte. Bei dem dritten ebenso gelungenen Versuche mußte der Hund
auf einen Klaviersessel springen und mit den Pfoten die rechte Seite
der Tastatur anschlagen. Dann wurde die Aufgabe gestellt, Pikki solle
auf einen Stuhl an der Wand, von dort auf einen danebenstehenden
Tisch springen und mit den Pfoten ein an der Wand hängendes Bild
kratzen. Auch diese komplizierte Aufgabe löste der Hund in kürzester
Zeit. Die beiden letzten Aufgaben waren von den Anwesenden nur ß.
und D. bekannt. Immer war D. der „Agent". Natürlich liegt der Gedanke
nahe, daß das Ganze das Produkt einer weitgehenden Dressur ist,
und daß die Hilfe, die D. gibt, dem Beobachter entging. Es gelangen
aber auch Versuche, bei denen D. nichts von der Aufgabe wußte:

Es wirkte nämlich jetzt B. selber als Agent und sagte niemand
etwas von der Aufgabe, die er in Gedanken stellte. Sie bestand darin,
daß der Hund auf den etwa 3,5 m hinter B. stehenden runden Stuhl
springen solle. B. verfährt in gleicher Weise wie bisher D. Der Hund
springt nach einiger Zeit vom Stuhl herunter und umkreist den Speisetisch
. Der Versuch war also mißlungen. B. erinnerte sich aber, daß er
seine Gedanken nur auf die runde Form des Stuhles konzentriert hatte,
nicht aber auf die Bewegung des Hundes zum runden Tisch und dann
erst zum runden Stuhl. Er beschloß deshalb sofort, ohne den andern
von der Aufgabe und von dem Mißerfolg des Versuches etwas zu sagen,
die Einwirkung nochmals zu wiederholen. Der Stuhl steht diesmal
etwa 2 m hinter ihm. Nach Einwirkung von etwa einer halben bis
8/4 Minuten löst der Hund die Aufgabe.

Durch die Abreise D.s von Petersburg und durch den Krieg war
B. zunächst daran verhindert, die Versuche fortzusetzen. Er nahm sie
aber nach Friedensschluß wieder auf. Er reiste nach Moskau, um dort
mit Pikki weiter zu experimentieren. Diesmal machte er fünf Versuche,
wobei die jedesmal wechselnde Aufgabe nur ihm bekannt war. Zwei
Versuche fanden in Anwesenheit von D., drei in seiner Abwesenheit statt.
Bis auf einen der letzten hatten alle ein positives Ergebnis. Außerdem
scheint B. bei dieser Reise noch gelungene Versuche gemacht zu haben,
bei denen D. der Agent war.


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