Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 246
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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246 Psychische Studkn. LH. Jahrgang. 5. Heft. (Mai 1925.)

erwiesen seien (erst während des Druckes der Arbeit ist er, wie aus
seinen Schlußworten hervorgeht, zu eigenen erfolgreichen Versuchen
„der Gedankenübertragung in Entfernung an Menschen" und damit wohl
auch zur (Jeberzeugung von der Realität der Telepathie zwischen Menschen
gekommen).

Das alles ist natürlich noch kein Beweis dafür, daß er sich nicht
getäuscht habe oder getäuscht worden sei. Hierüber sich aus den Protokollen
und Berichten allein ein absolut sicheres Urteil zu bilden, ist
kaum möglich: Wenn selbst der größte Gelehrte ein Taschenspielerkunststück
gesehen hat, das er sich nicht erklären kann und über das er
ein Protokoll schreiben soll, wird dieses Protokoll notgedrungen falsch
oder unvollständig sein. Denn wäre es richtig und vollständig, so hätte
er ja eben den Trick durchschaut und das Kunststück wäre ihm nicht
mehr unerklärlich. Daß es ähnlich bei all unseren parapsychologischen
Protokollen sei, werfen uns unsere Feinde ja zur Genüge vor; und wir
können prinzipiell gegen den Vorwurf nichts einwenden. Der
Versuch kann dem Experimentator eine subjektive Ueberzeugung
bringen, selbst das beste Protokoll wird aber niemals beim Leser
oder Hörer die gleiche Beweiskraft beanspruchen können. Das müssen
wir zugeben, wenn wir ehrlich sein wollen, und auch in der vorliegenden
Frage müssen wir den gleichen Standpunkt zulassen.

Die Wahrscheinlichkeit, daß die im Protokoll niedergelegte Auffassung
des Experimentators richtig ist, daß er keinen Trick, keine
Fehlerquelle übersehen hat, wächst mit der Zahl der angestellten Versuche
. Nun muß leider festgestellt werden, daß die Zahl der Versuche,
die mit dem Hund Pikki gemacht wurden, doch recht gering ist.
Bei der ersten Reise nach Moskau hat Bechterew möglicherweise — aus
dem manchmal im schwerfälligen und nicht ganz klaren Deutsch geschriebenen
Text geht es nicht völlig sicher hervor —- eine Anzahl Versuche
gemacht, bei denen D. Agent war. Wenn man von diesen absieht,
so schildert er im ganzen 29 gelungene Versuche. Sie sind aber nicht
alle gleich hoch einzuwerten. Einmal können wir wohl einen Unterschied
machen zwischen solchen, bei denen D. die Aufgabe kannte und
selber Agent war, und solchen, bei denen ihm die Aufgabe unjbekannfc
war. In die erste Reihe gehören 19 gelungene Versuche, in die zweite
Reihe 10. Dann muß man wiederum geringer als die anderen einwerten
die Versuche, bei denen der Hund eine kleine INf ach hilf e von D. bekam,
und ferner diejenigen, die erst bei Wiederholung gelangen. Zieht man
diese ab, so bleiben als völlig und ohne Einschränkung gelungene Versuche
10 der ersten Reihe und 9 der zweiten Reihe übrig. Aber auch
diese 10 und 9 völlig gelungenen Versuche hat nicht der gleiche Experimentator
immer alle gesehen. Bechterew sah sechs völlig gelungene
Versuche der ersten Reihe und fünf der zweiten Reihe, die Doktoren
K. und P. nur zwei völlig gelungene Versuche der ersten Reihe und
Dr. F. hatte neben zwei völlig gelungenen Versuchen der ersten Reihe
vier solche der zweiten Reihe.

Man sieht daraus, daß die gesammelten Erfahrungen hier noch


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