Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 247
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Zimmer: Telepathieversuche mit Tieren und „denkende Tiere". 247

sehr gering sind, und erst recht die Erfahrung, die jedem einzelnen,
der Experimentatoren zur Verfügung stand. Es ist nicht recht begreiflich
und jedenfalls zu bedauern, daß die Experimentatoren bei der
Wichtigkeit, die ein zwingender Beweis für telepathische Beeinflussung
von Tieren hat, die Gelegenheit, mit Pikki Versuche anzustellen, nicht
viel intensiver ausgeschöpft haben. Auch ist es nicht recht verständlich,
warum in der langen Zeit (die Versuche erstreckten sich auf die Jahre
1911\ bis 1920) Bechterew nicht auch mit anderen Hunden experimentiert
hat, die nicht, wie Pikki, im Besitze eines berufsmäßigen Schaustellers
waren. Er erwähnt nur ganz kurz, daß er nach 1920 mit einem jungen
Hund Experimente gemacht hat, die gelangen, aber bald unterbrochen
werden mußten, weil der Hund sich das Schultergelenk ausrenkte.

Wenn das bisher Gesagte bei einer Kritik des Bechterewschen Aufsatzes
als negativ zu bewerten ist, so fällt anderseits sehr vieles positiv in
die Wagschale:

Die ganze Versucksanordnung ist verhältnismäßig einfach und
man kann sich schwer vorstellen, wo dem Beobachter irgendein Trick
entgangen sein soll, wo eine Beobachtungslücke vorhanden ist.

Soweit D. als Agent in Frage kommt, kann man sich ja allenfalls
auf den Standpunkt stellen, er habe seinen Hund auf bestimmte
Zeichen für bestimmte mehr oder weniger komplizierte Handlungen
dressiert und bei der Auswahl der Aufgabe übe er einen sanft leitenden
Einfluß aus, so daß der Beobachter nur scheinbar selber die Aufgabe
stellt, in der Tat sich aber von D. zu einer Aufgabe bestimmen läßt,
auf die der Hund eben dressiert ist. Es spricht zwar vieles in den Protokollen
gegen diese Erklärung, aber «.wir wollen lieber etwas zu kritisch
sein und alle jenen Versuche, in denen D. Agent war, für die Beurteilung
beiseite lassen.

Es sind aber auch eine ganze Anzahl Versuche gelungen, bei denen
D. nicht Agent war, die Aufgabe gar nicht kannte, ja zum Teil sich gar
nicht im Zimmer befand. Bei allen diesen Versuchen, wobei B. oder einer
seiner Assistenten Agent war, versagt jene Erklärung. Da wir füglich
nicht annehmen können, daß sie wissentlich dem Hund Zeichen gegeben
haben, bleibt nur die Möglichkeit, zu erwägen, daß sie ihn unbewußt
durch unwillkürliche Zeichen geleitet hätten.

Es ist nun wohl leicht denkbar, daß ein Tier durch willkürliche
oder unwillkürliche Zeichen zu Handlungen veranlaßt werden kann,
wie sie die Kralischen Pferde oder der Mannheimer Hund (ich komme
weiter unten noch einmal näher auf diese zurück) vollführen. Das,
was diese Tiere wirklich Positives leisten, ist das Klopfen mit den
Hufen oder das Scharren mit den Pfoten, relativ einfache Handlungen.
Man kann sich ohne Zwang vorstellen, daß auf ein gegebenes Zeichen,
das Tier mit dem linken Fuß klopft oder kratzt und damit aufhört,
sobald der Experimentator das Zeichen nicht mehr gibt und auf ein
anderes Zeichen in gleicher Weise mit dem rechten Fuß agiert. Durch
Dressur auf zwei bewußt oder unbewußt gegebene Zeichen läßt sich
alles erklären, was die denkenden Tiere leisten, wenn man vom geistigen


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