Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 251
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Zimmer: Tekpathieversuctre mit Tieren und „denkende Tiere". 251

Zunächst ist es in vielen Beziehungen — nicht in allen sicher! —
leichter, mit Tieren zu experimentieren als mit Menschen. Alle jene
Kautelen gegenüber bewußtem oder unbewußtem Betrug des Versuchsobjekts
, die wir bei Versuchen mit Menschen treffen müssen, fallen weg.
Der Mensch weiß, worauf es ankommt, und kann durch betrügerische
Mittel nachhelfen, die Tiere nicht. Weiter stehen uns Tiere in jeder
beliebigen Menge zur Verfügung und wir können unsere Versuche auf
eine viel breitere Basis stellen. Es ist ja höchstwahrscheinlich, daß sich
die Individuen einer Tierart nicht alle in gleicher Weise eignen, ähnlich
wie beim Menschen die mediale Veranlagung innerhalb weiter Grenzen
schwankt. Aber es ist leichter, eine große Zahl von Tieren auf ihre
Eignung zu prüfen, als eine große Zahl von Menschen. Nicht jeder
Mensch gibt sich dazu her, und mancher, der bereit ist, ist nicht Herr
seiner ganzen Zeit. Tiere brauchen wir nicht zu fragen, ob sie wollen
oder Zeit haben. Und haben wir eine gewisse Anzahl von „medial"
veranlagten Tieren gefunden, können wir uneingeschränkter mit ihnen
experimentieren als mit Menschen. Wir wissen ja, wieviel medial veranlagte
Menschen es gibt, die für keine Versuche zu haben sind, teils
weil sie sich dem Vorwurf des Betruges nicht aussetzen wollen, teils
weil sie oder ihre Angehörigen eine Schädigung der Gesundheit fürchten.
Der letzte Grund, die Befürchtung, sein Medium zu schädigen, wird
auch manchem Experimentatoi gewisse Schranken bei seinen Versuchen,
sowohl der Art wie der Ausdehnung nach, auferlegen. Alle diese Hinderungen
fallen bei dem Tierexperiment weg.

Wichtig ist dann weiterhin folgendes: Der Sitz all jener Fähigkeiten
, die wir als okkulte zusammenfassen, mögen sie auf parapsychologischem
oder paraphysikalischem Gebiete liegen, ist das Unterbewußtsein
Wir haben Grund anzunehmen, daß das Oberbewußtsein ihm
gegenüber als Hemmschuh wirkt und ihm die Aeußerungen dieser Fähigkeiten
erschwert. Das sehen wir schon bei manchen Fähigkeiten des
Unterbewußtseins, die nicht eigentlich zu den „okkulten" gehören. Es
gelingt uns beispielsweise nicht, einen entfallenen Namen, ein entfallenes
Wort mit aller Anstrengung ins Oberbewußtsein zu rufen. Schalten wir
die Hemmung des Oberbewußtseins aus, hören wir auf mit dem Versuch,
die Erinnerung heraufzubeschwören, so ist der Name, das Wort plötzlich
von selber da. Wir sehen, daß paraphysikalische Leistungen [nur
bei sehr starken Medien gelingen, wenn das Oberbewußtsein normal ist,
und daß die meisten Medien dazu erst in Auto hypn ose, in Trance verfallen
müssen, daß erst dieser Zustand des getrübten oder eingeschränkten
Oberbewußtseins, der Wegfall seiner Hemmung, das Medium in
Stand setzt, zu zeigen, was das Unterbewußtsein vermag.

Ob und wie weit die Hypnose des Perzipienten das Gelingen telepathischer
Beeinflussimg erleichtert, ist noch nicht mit Sicherheit zu
sagen. Es scheint aber doch sehr viel dafür zu sprechen. Ich verweise
auf die Diskussion dieser Frage bei C. Bruck, Experimentelle Telepathie
, 1925, pag. 26—28.

Bei Tieren nun spielt das Oberbewußtsein nicht annähernd die


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