Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 280
(PDF, 206 MB)
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280 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 5. Heft. (Mai 1925.)

anatomischen Struktur nur als odisches Leitungssystem zu verstehen.
Wie ein Draht elektrische Schwingungen der allerverschiedensten
Frequenz leiten kann, so der Nerv die mannigfaltigsten odischen
Schwingungen. Gifte heben seine Funktion auf, offenbar indem sie in
seine Lipoidhülle eintreten — die meisten Gifte sind lipoidlöslich. Der
Reiz vom Gehirn und Rückenmark erreicht, wenn er einen vergifteten
Nerv passieren muß, den Muskel nicht mehr.

Wo z. B. das Atropin in dfie isolierende Hülle des die Oeffnung
des Sehloches regulierenden Muskels eingetreten ist, da tritt der Od-
strom aus ins Körpergewebe, und die Pupille verkleinert sich bei Lichtreiz
nicht mehr. Nicht anders ist es beim elektrischen Leitungsdraht, bei
dem an Stellen, wo die isolierende Wicklung verletzt ist, der Strom in
die Erde geht, so daß die Klingel, zu der er führt, nicht mehr geläutet
werden kann.

Die Bewegungsnerven und die für die Sinneswahrnehmung bestimmten
scheinen funktionell ziemlich gleichartig; ganz verschieden
aber sind die End Verzweigungen des Sehnerven in der Netzhaut, des
Hörnerven im Cortischen Organ, des Geruchsnerven in der regio ol-
factoria der inneren oberen Nasenschleimhaut, des Schmecknerven in
den Schmeckbechern der Zunge und der zahlreichen sensorischen Nerven
in den für Tasten und Schmerz empfindlichen Organen sowie den für
Wärme und Kälte empfänglichen Regionen der Haut.

Wir können hier nur andeuten, aus welcher Richtung uns einmal
die Aufklärung darüber kommen wird, warum z. B. beim Säugetier in
der Netzhaut die Zäpfchen für Farben, die Stäbchen nur für Helligkeitsunterschiede
empfänglich sind, die einen Schmeckbecher nur auf
süß, die anderen nur auf bitter reagieren, oder die einzelnen Bezirke
der Geruchssphäre auf verschiedene Gerüche ansprechen. Wir wissen
aus der Akustik, daß die Resonatoren, Hohlkörper von verschiedener
Größe, nur durch einen ganz bestimmten, dem von ihnen eingeschlossenen
Luftvolumen entsprechenden Ton zum Mittönen gebracht werden
. Vielleicht hängt es auch bei den Endverzweigungen der sensorischen
Nerven von der äußeren Form der Zellen ab, welche Art odi-
scher Schwingung sie erzeugen und weiterleiten, so daß z. B. die für
die Schwingung „süß" abgestimmten bei der Schwingung „bitter" nicht
„mittönen". — Den Weg des Lichtes bis zur Netzhaut lehrt die Optik
verstehen, den des Schalles bis zum Cortischen ßrgan die Akustik, den
der Geruchs- und Geschmacksstoffe bis zu den Endverzweigungen des
Riech- und Schmecknerven die Mechanik der Gase und Flüssigkeiten,
was alsdann geschieht, kann nur die Odik verständlich machen. Denn
die sämtlichen Reize der Außenwelt werden, das glaubt Verf. schon
in den Jenseitigen schlüssig bewiesen zu haben, in den Endverzweigungen
der sensorischen Nerven in odische Impulse verschiedenster Frequenz
umgewandelt, auf die bestimmte Teile des Gehirns — die Seh-,
Hör-, Riech- usw. Sphären — abgestimmt sind.

Im Gehirn ist Abgrenzung der einzelnen odischen Eindrücke
höchste Notwendigkeit. Darum überwiegen dort die isolierenden Li-


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