Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 288
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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288 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 5. Heft. (Mai 1925.)

Kleine Mitteilungen.

Zum Kapitel des Wahrträumens

lege ich hier einen Abschnitt aus dem Briefe des Arztes Dr. H. L. in
Blumenau (Brasilien) vor, der mir unterm 14. März dieses Jahres u. a.
folgendes schrieb: „Wenn ich träume, ich bin in Uniform beim Militär
(ich war in Deutschland Soldat) und kommandiere, so bin ich sicher,
ich erhalte in drei Tagen einen Brief mit sehr günstigem Inhalt. Bin
ich nur Zuschauer in Uniform, so ist der Brief immer privater und
unbedeutender Natur.

Vergangenes Jahr verlor ich im Traume einen Backenzahn (ich
habe sehr gute Zähne). Nach vier Wochen bekam ich von meinem
Bruder die Nachricht, daß seine Frau gestorben sei.

Wenn meine Frau von kleinen Kindern träumt, so hat sie jedesmal
Aerger und Aufregungen verschiedener Art."

Besonders bemerkenswert aber sind folgende Briefstellen: „Vor
mehreren Jahren hatte ich in Australien einen sehr guten Jagdhund,
welcher eines Tages verschwand. Fünf Monate nach dem Verschwinden
des Tieres kam mein Schwager nach Australien und ich erzählte
ihm das Verschwinden des Hundes. Als nun mein Schwager vielleicht
3—4 Monate in Australien war, sagte er mir beim Frühkaffee, er habe
vergangene Nacht den Hund gesehen, und zwar in einem Loche, das
Wasser enthalte. Dort liege der Hund, mit Kette und Halsband um,
den Kopt nach unten. An dem Ende der Kette sei ein großer Stein,
und er habe auch im Traume gesehen, daß mein Kutscher den Stein
an die Kette band, so den Hund in das Wasserloch warf und dies mit
Erde zuscharrte. Ja, mein Schwager war sogar imstande, auf meinem
Lande, im Walde, die Stelle ausfindig zu machen; denn richtig, als
wir zwei Fuß tief gegraben hatten, kamen die Hinterbeine des Tieres
zum Vorschein, und auch der Stein war an der Kette. Es stellte sich
heraus, daß mein Kutscher von einem sehr reichen Bierbrauer Geld
bekommen hatte, um den Hund verschwinden zu lassen, da mein Hund
auf den Ausstellungen die ersten Preise bekam, die früher dem Hunde
des Brauers zugefallen waren.....

Es war 19(35 oder 1906, da kam ein schönes neuerbautes Schiff,
,Waratah' genannt, von England nach Australien und fuhr über London
in Südafrika zurück nach England. Da dies die erste Reise dieses
schönen Schiffes war, fuhren viele Leute von Australien mit, darunter
auch ein Freund von mir, ein Bergingenieur und Materialist durch und
durch. Drei Tage vor der Ankunft des Schiffes in London (Südafrika)
erschien nun meinem Freunde in seiner Kabine des Nachts eine weiße
Frauengestalt mit einem blutigen Schwerte und sagte zu ihm: ^erlasse
das Schiff im nächsten Hafen!'. Dies wiederholte sich auch die
nächste Nacht, und mein Freund erzählte es den anderen Fahrgästen,
weiche darüber lachten. Als aber die Frauengestalt auch in der dritten
Nacht, die der Ankunft in London (Südafrika) * voraufging, erschien
und dasselbe sagte, entschloß sich mein Freund, das Schiff zu verlassen
. Die Passagiere verlachten ihn, als er von Bord ging. Sechs
Stunden darauf fuhr der Dampfer wieder von Afrika ab, in der Richtung
auf England, und ist seitdem v e r s c h w u n den. N i c h t
das Geringste ist jemals von diesem Schiffe gehört worden, und
auch keine Schiffstrümmer sind gefunden, trotz sehr großen Suchens
und langer Nachforschungen. Mein Freund ist der einzige
U e b e r 1 e b e n d e und hat mir dies selbst erzählt, denn ich lebte
damals in Australien. . . .

Beide Träume sind besonders interessant und bergen manche Rätsel
. Der den Hund betreffende Wahrtraum ist 8—9 Monate nach dem
Verschwinden desselben geträumt. In dem Kutscher, der den Hund


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