Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 294
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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294 Psychische Studien, LH. Jahrgang. 5. Heft. (Mai 1925.)

Philosophenkongreß in Halle. Die diesjährige Generalversammlung
der Kant-Gesellschaft wird am 5. und 6. Juni wieder in Halle stattfinden
, und zwar, wie bereits in den Vorjahren, in Form eines philosophischen
Kongresses. Zur Verhandlung steht die Frage: Die Erneuerung
der Metaphysik in der Gegenwart. Zu Vorträgen
haben sich bis jetzt u. a. bereit erklärt, die Professoren Becher
(München), Nicolai Hartmann, Hans Driesch, Paul Menzer und
William Stern.

Das nennt man geschäftstüchtig! Von verschiedenen Seiten werden
wir gebeten, unsern Lesern doch folgende kleine Geschichte nicht
vorzuenthalten. Am 23. Februar, fand in Erfurt ein Prozeß gegen drei
Angeklagte statt, welche der Wahrsagerei beschuldigt waren. Eine
Frau wurde von der Anklage des Betruges freigesprochen, zwei Angeklagte
wurden mit je 100 Mark wegen des genannten Deliktes verurteilt
. Zu diesem Prozeß hatte sich Herr Landgerichtsdirektor
Dr. Albert Hellwig aus Potsdam als „Sachverständiger" angeboten,
und wurde in der Verhandlung ein Brief des Genannten mit der Selbstempfehlung
verlesen.

Wie uns mitgeteilt wird, liegt Grund zu der Annahme vor, daß
Herr Landgerichtsdirektor Dr. Albert Hellwig wenigstens in Erfurt
nicht mehr als „Sachverständiger" vom Gericht hinzugezogen werden
wird, und es ist ohne weiteres anzunehmen, daß die Erfurter Richter
zu obigem, gewiß begründeten Urteil auch ohne die „sachverständige"
Unterstützung des Herrn Landgerichtsdirektors Dr. Albert Hellwig aus
Potsdam gekommen wären.

Herr Hellwig hatte sich aber Unkosten mit der Reise nach Erfurt
gemacht, zumal er seine Frau Gemahlin mitgebracht hatte, die ihm als
Stenographin in diesem weltbewegenden Prozeß behilflich war.

Am Abend dieses Tages, also am 23. Februar hielt nun Herr
Landgerichisdirektor Dr. Albert Hellwig einen Vortrag a Erfurt im
Rahmen der dortigen Volkshochschulen über das Thema: „Okkultismus
und Wissenschaft", um seine Sachkenntnis auf diesem Gebiete doch
einem größeren Publikum nicht vorzuenthalten. Leider war der Vortrag
trotz des sehr mäßigen Preises von nur 1 Mark nicht sehr besucht
, so daß selbst für die Erfurter zutreffend zu sein scheint, was
eine Zeitung kurz berichtete, daß der Vortrag nichts Neues gebracht
hätte. Da Herr Hellwig nicht tief in die Materie eingedrungen sei
wüßte man das, was er gesagt habe, in Erfurt schon längst!

Diese Vortragsgeschäftigkeit des Herrn Landgerichtsdirektors Dr.
Albert Hellwig aus Potsdam gibt uns Gelegenheit, eine Anzeige aus
Heft 8 der „Zeitschrift der Gesellschaft für Volksbildung" vom vorigen
Jahre hier wiederzugeben, in welcher Herr Hellwig also selbst von
sich sagt:

Hellwig, Dr. Albert, Landgerichtsdirektor, Potsdam,
Neue Königstr. 38. Rechtspflege und Presse. Ausbildung der
Straf richter. Seelenkunde des Aberglaubens. Schundfilme und
Filmprüfung. Die Straffälligkeit der Jugendiichen und ihre Bekämpfung
usw. Hellseher als Detektive. Die Geheim Wissenschaft
im Lichte der Seelenkunde. Verbrechen aus Aberglauben. Schundschriften
als Verbrechensanreiz. Heutige Sibyllen. Betrügerische
Medien. Der Reiz des Verbrecherischen, Dichtung und Verbrechen.
Seelenkunde der Aussage usw. Spricht zu jeder Zeit in der
Hauptsache im Umkreis von etwa 4 D-Zug-Stunden von Berlin
aus, unter Umständen auch darüber hinaus. Vergütung: 100 bis
300 M., außerdem Fahrkarte 3. Kl. D-Zug hin und zurück.

Wie man sieht, ist es ein sehr abwechslungsreiches Ragout, das
Herr Hellwig hier in Gestalt eines Menüs für verschiedene Geschmacksrichtungen
anbietet. Die Beschränkung auf einen Umkreis von etwa


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