Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 314
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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http://dl.ub.uni-freiburg.de/diglit/psychische_studien1925/0320
314 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 6. Heft. (Juni 1925.)

von vier Professoren der Sorbonne (Langevin, Ilabaud, Laugier und
Marcelin) untersucht und , entlarvt".

Auf Grund der Ergebnisse von io Seancen, von denen sieben ganz
negativ waren, haben die oben erwähnten Gelehrten eine Erklärung
veröffentlicht, daß Guzik die ,,telekinetischen'' Erscheinungen mit Hilfe
seines Ellbogens und seiner Füße produzierte, nachdem er sich von der
Kontrolle auf irgendeine Weise befreite. Als man ganz zuverlässige
Kontrollmittel anwendete, blieben die Erscheinungen aus, woraus sich
die Folgerung ergibt, daß Guzik betrogen hat.

Dieses negative Urteil offizieller wi ss enschaf11 icher Autoritäten hat
großes Aufsehen erregt und wurde ausführlich in der Presse besprochen.
Aber sofort erstanden Guzik in Paris berufene Verteidiger, die die
objektive Basis des Urteils bestritten.

Tatsächlich hat die Sorbonner Ivo m m i s s i o n
Guziknichtin flagranti ertappt und ihm keinen faktischen
Betrug nachgewiesen. Sie urteilte auf Grund von subjektiven
Mutmaßungen. Negative Seancen an und für sich bilden
aber noch keinen hinreichenden Grund zur Anklage und Verurteilung
des Mediums wegen schwindelhafter Manipulationen.

Dem negativen Urteil der vier Professoren stellte man die Erklärung
von 34 bekannten Pariser Persönlichkeiten
(veröffentlicht im „Matin." vom 7. Juni iQ23) gegenüber, tinter denen
sich berühmte Forscher und Universitätsprofessoren befanden. Diese
berühmte Erklärung schließt folgendermaßen:

,,Wir geben hiermit einfach unserer Ueberzeugung Ausdruck, daß
die bei Guzik b e o b a c h t e t e n P h ä n o m e n e w e d e r durch
Illusion, noch d u r ch in d i v i d u e 11 e o der G e s a m t -
halluzination, noch durch betrügerisch e T r i c k s
sich erkläre n 1 a s s e n.'"

Diese gewichtige Erklärung wurde nach vielen, im „Institut Meta-
psychique" vorgenommenen Seancen abgegeben. Der Leiter des Instituts,
Dr. Geley, hat sogar dem Guzik mit warmen Worten für die Bereitwilligkeit
gedankt, mit der er sich der Kontrolle fügte. Denn im Metapsychischen
Institut, wie Dr. Geley (in der ,,Revue Metapsychique" und
in seinem letzten Werke ,,L'ectopiasmie et la elairvoyance", Seite 3o5)
schrieb, wurde das Medium in Gegenwart von zwei Zeugen entkleide!
(Dr. Geley schreibt aber nicht ausdrücklich, ob Guzik ganz nackt
ausgezogen wurde!), man kleidete ihn in ein taschenloses Pyjama, seine
Hände wurden mit den Händen der Kontrolleure durch kurze doppelt
plombierte Bänder verbunden, und außerdem hielten die Kontrolleure
die Hände Guziks, indem sie mit ihrem kleinen Finger den kleinen
Finger der Hand Guziks umfaßten. Selbstverständlich trachteten sie
auch die Füße Guziks stets zu kontrollieren.

Eine solche Kontrolle schien vollkommen ausreichend und zuverlässig
zu sein. War sie es auch tatsächlich?

Wenn ich die Pariser Protokolle — Dr. Gelev hat Pro lokolle
von über 80 Sitzungen rniit Guzik in extenso veröffentlicht — mit


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