Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 319
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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Szczepans-ki: Guziks Laufbahn und Entlarvung.

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kann bei einem Taschenspieler zwecklos sein!). Schließlich gab er aber
zu: ,,Nun ja, ich habe mir geholfen! Alle tun es . . ."

Unsere Erfahrungen mit Guzik führen zum Schluß, daß er schon
seit längerer Zeit schwindelte und einen großen Teil seiner scheinbar
medialen Erscheinungen auf betrügerische Weise produzierte.

War er überhaupt ein Medium?

Ganz sicherlich. Er war ein starkes physikalisches
Medium. Viele ganz zuverlässige Beobachter in Warschau und in
Petersburg berichten von ganz bedeutenden, durch betrügerische Manipulationen
absolut nicht zu erklärenden Phänomenen.

Besitzt aber Guzik noch heute mediale Kräfte?

Wahrscheinlich, aber er ist schon sehr erschöpft.

Während der Krakauer Seancen haben wir telekinetis che
P h ä n o m e n e beobachtet, die wir unsdurchk einerlei Tricks
erklären konnten, selbst wie wir annahmen, daß Guzik beide
Hände von der Kontrolle sich befreit hatte.

Aber die viel jährige Praxis Guziks in wenig kritischen oder ganz
unkritischen Privatzirkeln brachte es mit sich, daß Guzik sich Schwindeime
thoden aneignete und skrupellos zu Werke ging. Echte und betrügerische
Phänomene verbanden sich bei ihm schließlich zu einem unentwirrbaren
Gemenge, bilden heute ein Mischmasch, das keine
reinliche Scheidung zuläßt. •

Mit dem Tode Dr. Oehorowiez's hat Polen den einzigen bedeutenden
Forscher auf metapsychischem Gebiete verloren, der äußerst vorsichtig,
methodisch und kritisch zu Werke ging, der weite Gebiete der Naturwissenschaften
durchaus beherrschte und deren Erfahrungen und Mittel
zur Prüfung der okkulten Phänomene meisterhaft anwendete. Seine
Schüler und Nachfolger besaßen weder diese Arbeitslust noch den systematischen
Geist, welcher den Meister kennzeichnete. Obwohl in
Warschau einige wissenschaftliche Metapsychiker, vor allen andern der
Chemiker Ing. Lebiedzinski tätig sind, hat man leider bisher unterlassen,
Guzik streng wissenschaftlich und methodisch zu prüfen. Die Warschauer
Beobachter waren der Ansicht, es sei vorteilhafter^ das Medium
durch allzu strenge Kontrolle nicht zu verstimmen, und kleinere, einen
Zweifel zulassende Phänomene einfach als belanglos abzuweisen, dafür
aber wollten sie trachten, so bedeutende Materialisationserscheinungen
zu erhalten, daß jeglicher Zweifel an ihrer medialen Realität auszuschließen
wäre.

Diese Methode, die dem Medium viel Freiheit gewährt, bringt
manchmal gute Früchte, aber bei Guzik führte sie zur Depravierung.
Gerade bei ungebildeten Medien ist strengste Kontrolle stets unerläßlich.

Veranlaßt durch die Krakauer Experimente hat die Warschauer
„Psychophysische Gesellschaft" im Januar und Februar d. J. fünf
Sitzungen mit Guzik abgehalten, wobei strenge Kontrolle geübt wurde.
Alle diese Sitzungen fielen ganz negativ aus ;nur in zweien wurden
schwache Klopfgeräusche beobachtet. In Privatzirkeln scheint aber Guzik
weiterhin „mit Erfolg" sich zu produzieren.


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