Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 326
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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326 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 6. Heft. (Juni 1925.)

haftes Geschehen unsere Sinne zu täuschen? Ich höre, daß diese auffallende
Erscheinung schon oft beobachtet und einwandfrei festgestellt
wurde. Sie kommt stets, sobald „Jeanette", ein fest geprägter und
schon sichtbar aufgetretener Typus erscheint.

Zum Schluß wurde uns durch Klopflaute die offenbar an mich
gerichtete Frage vermittelt: „Wirst du auch unser sein?". Nach erfolgter
Bejahung konnte Herr Prof. Walter, der in dankenswerter Weise wie
üblich protokollarische Aufzeichnungen machte, folgenden Satz, der
mühsam buchstabiert wurde, verzeichnen:

,,Wenn du Beweise sammelst, mußt du die Zahl drei mit vier einen.
Sieben wird dir Erfüllung bringen und deine Werke werden in lebenden
Buchstaben reden!4'

(Wir waren an diesem Abend sieben Teilnehmer, drei Herren und
vier Damen. Vielleicht sollte in dieser Anmerkung die Betonung der
harmonischen Zusammensetzung unseres Zirkels gemeint sein?)

Nachdem die hochbedeutsame Sitzung bis gegen 1/21 Uhr gedauert
hatte, geleiteten wir Frau Silbert zu ihrer nahe gelegenen Wohnung,
und sahen noch dort, nachdem sie das Haus aufgeschlossen, wie sie die
Treppe hinaufsteigend im dunklen Flur von hellen Blitzen umleuchtet
war.

Nachdem am folgenden Tage, einem Sonntag, ein unter Führung
von Prof. Walter unternommener Ausflug ins Gebirge noch hinreichend
Gelegenheit gegeben hatte, mit ihm in der freien Luft der zum Teil
noch schneebedeckten Berge die Fülle der Ereignisse des hochinteressanten
Abends zu besprechen, fand ich mich Montag gegen Mittag vor
meiner Rückreise nach Wien nochmals bei Frau Silbert ein, um mich
zu bedanken und zu verabschieden von dieser seltenen Frau, von deren
höchst ehrenhaftem Charakter alle überzeugt sind, die den Vorzug
ihrer Freundschaft genießen, und von deren gewinnend gütiger Art
ich nur den allerbesten Eindruck mitnehmen konnte. In ihrer einfachen
Wohnstube schmückten eigenhändig unterzeichnete, mit Worten
dankbarer Anerkennung versehene Photographien die Wand, darunter
diejenige Felix von Weingartners und des Prinzen von Bourhon-Parma,
des Bruders der früheren Kaiserin von Oesterreich. Ich nahm an einem
Tische Platz, an dem schon Frau Silbert in Gesellschaft einer englischen
Arztwitwe und einer Grazer Sängerin saß. Kaum hatte ich mich nieder-
gesetzt, als ich an meinen Knien berührt werde, während unser aller
Hände bei hellem Sonnenlicht auf dem Tisch lagen,„und wir den Saum
der Tischdecke zur besseren Kontrolle auf die Tischkante hochgeschlagen
hatten. Ich halte darauf meine Hand unter den Tisch, schon
wird sie wiederholt deutlich und kräftig gefaßt unter fortwährenden
deutlichen Klopf lauten im Tisch, mit denen die Engländerin eine Befragung
begann, die alphabetisch beantwortet wurde, und so verabschiede
ich mich von „Neil", dem alten ehrwürdigen „Professor Dr. Franziskus
Neil", dessen Bild schon in früheren Jahren durch Tonabdruck
gewonnen wurde und durch photographische Wiedergabe an anderer
Stelle uns bekannt ist.


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