Institut für Grenzgebiete der Psychologie und Psychohygiene, Bibliothek, Frei122-Z5
Aksakov, Aleksandr N. [Begr.]
Psychische Studien: monatliche Zeitschrift vorzüglich der Untersuchung der wenig gekannten Phänomene des Seelenlebens
52. Jahrgang.1925
Seite: 334
(PDF, 206 MB)
Bibliographische Information
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Parapsychologie und Grenzgebiete der Psychologie

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334 Psychische Studien. LH. Jahrgang. 6. Heft. (Juni 1925.)

sein", wie ein Gummiball. Er sollte seine „physikalischen Studien" wirklich
noch etwas fortsetzen, schaden könnte es nicht.

Alle diese Dinge sind nachträgliche Konstruktionen und seine Erinnerung
an die Begebenheit ist sichtlich ein wirrer Urbrei.

Unter anderem behauptet er brieflich, ich habe ihm die betr. Bewegimg
auf der Straße mehrfach vorgemacht, während ich ausdrücklich
gesagt habe, ich könne sie ihm leider nicht zeigen, weil ja die
Damen hinter uns hergingen, die nichts davon wissen sollten. Dann
schreibt er, ich habe so viel von der Sache herumgeredet, daß Dr. S.
schon „aus Aschaf f enbür g" davon gehört habe. Dr. S. teilt mir
mit, daß das Unsinn sei. Da hat, scheint's das Schrödersche Gedächtnis
ihm wieder was gerade Passendes zurechtgemacht. Es konstruiert ihm
auch Unterhaltungen, in denen ich mich über Driesch abfällig geäußert
und Unkenntnis seiner Philosophie sowie der okkulten Literatur verraten
haben soll. ----- Lauter unwalireBehauptungen. — Ich
bin in meinem Leben, Gott sei Dank, nur zweimal mit Herrn Schröder
zusammengetroffen und, da in Gegenwart der Damen eine allgemeine
gesellschaftliche Unterhaltung selbstverständlich war, haben wir über
diese Dinge nur wenige Worte gewechselt. Ueber Driesch habe ich aus*
schließlich gesagt, daß ich ihn sehr hoch schätze und weitgehend seine
Anschauungen teile, aber bezweifle, daß er die besonderen psychiatrischen
und taschenspielerischen Vorkenntnisse besitzt, die zur Prüfung
okkulter Phänomene auch erforderlich sind. Nur ein so tiefgründiger
Mensch wie der Herr S., vermag daraus auf meine Unkenntnis jener
Philosophie schließen. Wie er meine mangelhafte Kenntnis der okkulten
Literatur herausbekommen hat, ist mir ebenso rätselhaft. Daß ich
mich seit mehr als i5 Jahren mit diesen Dingen befasse, also dreimal
so lange als er, und zahlreiche Kollegs und Vorträge darüber gehalten
habe, ist ihm bei unseren „Unterhaltungenli mal wieder entgangen
. Nein, hat er ein glückliches Gedächtnis!

Bösartiger wird seine Erinnerung, wenn er behauptet, die Laszlo-
Affäre sei mir nur aus tendenziösen Zeitungsberichten bekannt geworden
und daran seine liebenswürdigen Bemerkungen knüpft. Er weiß
genau, denn ich habe ihm das geschrieben, daß der Bericht von Schrenck-
Notzing, den ich sogar referiert habe, meinen Aeußerungen über Laszlo
zugrunde liegt. Er hielt es aber nicht für nötig, sich durch Nachlesen dieses
Berichtes davon zu überzeugen. Das wäre auch schade gewesen, denn
dann hätte er ja eine unwahre Behauptung weniger gehabt. Sehr bekümmert
freilich bin ich darüber, daß er dahinter gekommen ist, was
für ein miserabler Psychologe ich bin. 20 Jahre lese ich an deutschen
Universitäten Psychologie und immer ist es mir gelungen, das zu verheimlichen
. Aber der Herr S. merkt doch gleich alles. Ich fürchte nur,
er weiß nicht so ganz genau, was Psychologie eigentlich ist, jedenfalls
hantiert er immerfort in einer derartig laienhaften Weise mit dem Wort
herum, daß man jedesmal schmerzlich zusammenzuckt, wenn er es
braucht.


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